Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung

Erfurt, 11. März 2010 - Nr. 075

Erwerbstätigenzahl in Thüringen im 4. Vierteljahr 2009 auf Niveau von 2006

Im 4. Vierteljahr 2009 hatten im Durchschnitt 1 026 200 Personen einen Arbeitsplatz in Thüringen. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 12 800 Personen bzw. 1,2 Prozent weniger als im 4. Vierteljahr 2008.

In Deutschland wurden im gleichen Zeitraum geringere Rückgänge der Zahl der Erwerbstätigen festgestellt (- 0,4 Prozent), ebenso im Gebiet der neuen Bundesländer (ohne Berlin) (- 0,4 Prozent) und im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin) (- 0,5 Prozent).

Wie die Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ ergaben, verzeichneten im 4. Vierteljahr 2009 Berlin (+ 1,4 Prozent) und Brandenburg (+ 0,9 Prozent) im Vergleich zum 4. Vierteljahr 2008 den größten Beschäftigungszuwachs unter den Bundesländern. Die deutlichsten Rückgänge wurden für Baden-Württemberg (- 1,0 Prozent), Bremen (- 1,2 Prozent) und Thüringen (- 1,2 Prozent) festgestellt.

Im Verlauf des Jahres 2009 verringerte sich im 1. Vierteljahr die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem Vorquartal (4. Vierteljahr 2008) deutlich. Hier schlug sich u. a. der vergleichsweise strenge Winter nieder. Der im Verlauf eines Jahres typische Aufbau der Erwerbstätigenzahlen blieb im Jahr 2009 hinter dem in den Vorjahren deutlich zurück. Im 4. Vierteljahr 2009 lag die Zahl der Erwerbstätigen in Thüringen auf dem Niveau des 4. Vierteljahres 2006.

Die relativ breite Streuung der Erwerbstätigenentwicklung in den einzelnen Bundesländern im 4. Vierteljahr 2009 hängt wesentlich von der unterschiedlichen Wirtschaftsstruktur ab. So waren Bundesländer mit einem hohen Erwerbstätigenanteil im Dienstleistungssektor von den Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftskrise weniger stark betroffen.

In Thüringen verringerte sich die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im 4. Vierteljahr 2009 gegenüber dem Vorjahreszeitraums um 8 700 Personen (- 1,2 Prozent). Am stärksten betroffen war das Verarbeitende Gewerbe mit einem Rückgang um 7 400 Personen (- 4,0 Prozent).

In Deutschland (- 0,5 Prozent), ebenso wie im Gebiet der neuen Bundesländer (ohne Berlin) (- 0,4 Prozent) und im Gebiet der neuen Bundesländer (ohne Berlin) (- 0, 6 Prozent) war der Rückgang der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im 4. Vierteljahr 2009 gegenüber dem 4. Vierteljahr 2008 weniger ausgeprägt.

Thüringen verzeichnete im 4. Vierteljahr 2009 gegenüber dem 4. Vierteljahr 2008 einen Rückgang der so genannten geringfügig Beschäftigten. Zu diesen zählen die geringfügig entlohnten Beschäftigten, die kurzfristig Beschäftigten und Beschäftigte in Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs).
Die Zahl der 1-Euro-Jobber verringerte sich in Thüringen im 4. Vierteljahr 2009 im Vergleich zum 4. Vierteljahr 2008 um ca. 2 400 Personen.

Die Inanspruchnahme von konjunktureller Kurzarbeit dämpfte den Rückgang der Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im 4. Vierteljahr 2009 betrug der Anteil der Kurzarbeiter an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Thüringen 4,0 Prozent, in Deutschland 3,6 Prozent und in den neuen Bundesländern (ohne Berlin) 2,8 Prozent.

Den vorgelegten Erwerbstätigenzahlen liegt das so genannte Arbeitsortkonzept zugrunde, d.h. die ausgewiesenen Ergebnisse umfassen nur diejenigen Erwerbstätigen, die ihren Arbeitsort in Thüringen haben. Auspendler in die anderen Bundesländer bleiben unberücksichtigt, Einpendler aus anderen Bundesländern sind einbezogen.

Über die Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort in den einzelnen Bundesländern im 4. Vierteljahr 2009 sowie die Entwicklung der Erwerbstätigen am Arbeitsort in Thüringen seit dem 1. Vierteljahr 2005 informieren die beigefügten Tabellen.

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Weitere Auskünfte erteilt:
Jürgen Heß
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