Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 20. April 2009 - Nr. 120

Februar 2009: Die Thüringer Industrie im Vergleich – Umsatzeinbruch in Thüringen höher als in Deutschland und den neuen Bundesländern

Im Februar 2009 sank der Umsatz in den Thüringer Industriebetrieben mit 50 und mehr Beschäftigten gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat um 28,9 Prozent. In der Summe der neuen Bundesländer und in Deutschland fiel der Rückgang mit 22,0 bzw. 26,1 Prozent geringer aus.
Im bundesweiten Ländervergleich nimmt Thüringen den dreizehnten Platz bei der Umsatzentwicklung ein.

Der Auslandsumsatz der Thüringer Industrie sank nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Februar 2009 gegenüber dem Vorjahresmonat um 39,4 Prozent. In den Industriebetrieben aller neuen Bundesländer und in Deutschland wurde mit Minus 26,7 bzw. 29,8 Prozent ein geringerer Rückgang beim Auslandsumsatz ermittelt. Thüringen rangierte mit seinem Rückgang im Auslandsgeschäft auf dem letzten Platz aller Bundesländer.

Die Exportquote, d.h. der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz, betrug in Thüringen 30,6 Prozent. Damit war sie um 2,6 Prozentpunkte niedriger als die der neuen Bundesländer und lag um 13,6 Prozentpunkte unter dem deutschlandweiten Wert.

Der Thüringer Absatz auf dem inländischen Markt verringerte sich im Februar 2009 gegenüber dem Vorjahresmonat um 23,0 Prozent. In den Industriebetrieben aller neuen Bundesländer gab es mit - 19,4 Prozent einen geringeren Rückgang. In Deutschland sank der inländische Umsatz mit 22,7 Prozent geringfügig langsamer als in Thüringen. Bei der Entwicklung im Geschäft mit dem Inland rangierte Thüringen auf dem zehnten Platz.

Bei der Beschäftigtenentwicklung hatte Thüringen im Februar 2009 zum vergleichbaren Monat des Vorjahres ein Plus von 2,0 Prozent. In den neuen Bundesländern wurde ein Anstieg um 1,8 Prozent ermittelt; in Deutschland verringerte sich die Beschäftigtenzahl um 0,3 Prozent. Thüringen lag an vierter Stelle aller Bundesländer.

Die unterschiedliche Beschäftigtenentwicklung blieb nicht ohne Einfluss auf die Umsatzproduktivität:
Der Umsatz je Beschäftigten sank in Thüringen schneller als im Durchschnitt der neuen Bundesländer und auch schneller als im Bundesdurchschnitt. Im Vergleich der 16 Bundesländer rangierte Thüringen auf Platz vierzehn.

Ausgewählte Merkmale für Deutschland, die neuen Bundesländer und Thüringen
im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe
Merkmal Einheit Februar 2009 Januar bis Februar 2009
Absolute
Werte
Entwicklung
zum
Vorjahres-
monat
um %
Absolute
Werte
Entwicklung
zum
Vorjahres-
zeitraum
um %
Gesamtumsatz Deutschland Millionen
EUR
98 030 - 26,1 196 235 - 24,2
Neue Bundesländer 10 643 - 22,0 21 210 - 20,4
Thüringen 1 604 - 28,9 3 249 - 26,2
Auslandsumsatz Deutschland Millionen
EUR
43 331 - 29,8 85 114 - 28,8
Neue Bundesländer 3 533 - 26,7 6 975 - 23,9
Thüringen 491 - 39,4 1 014 - 35,2
Inlandsumsatz Deutschland Millionen
EUR
54 699 - 22,7 111 121 - 20,3
Neue Bundesländer 7 111 - 19,4 14 236 - 18,5
Thüringen 1 113 - 23,0 2 234 - 21,2
Exportquote Deutschland Prozent 44,2 X 43,4 X
Neue Bundesländer 33,2 X 32,9 X
Thüringen 30,6 X 31,2 X
Beschäftigte im
Monatsdurchschnitt
Deutschland 1000
Personen
5 219 - 0,3 5 224 0,0
Neue Bundesländer 626 1,8 625 2,0
Thüringen 129 2,0 129 2,3
Umsatz-
produktivität
Deutschland EUR 18 782 - 25,8 37 561 - 24,2
Neue Bundesländer 17 013 - 23,4 33 916 - 21,9
Thüringen 12 424 - 30,3 25 263 - 27,8
Arbeitsstunden Deutschland Millionen
Stunden
625 - 11,1 1 254 - 11,0
Neue Bundesländer 80 - 8,5 163 - 7,9
Thüringen 16 - 10,0 33 - 9,0
Lohn und Gehalt Deutschland Millionen
EUR
16 394 - 2,5 33 850 - 1,4
Neue Bundesländer 1 461 - 2,2 3 004 - 1,4
Thüringen 266 - 3,5 539 - 2,7

Deutschland und Neue Bundesländer (grundsätzlich vorläufige Ergebnisse)
X = Tabellenfach gesperrt, weil Aussage nicht sinnvoll



Februar 2009: Die Thüringer Industrie im Vergleich – Umsatzeinbruch in Thüringen höher als in Deutschland und den neuen Bundesländern
Februar 2009: Die Thüringer Industrie im Vergleich – Umsatzeinbruch in Thüringen höher als in Deutschland und den neuen Bundesländern

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Ab Berichtsmonat Januar 2009 wird erstmals die neue Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008) angewendet. Die WZ 2008 ist aus international harmonisierten Klassifikationen, insbesondere der NACE Rev.2 abgeleitet. Sie ist entsprechend europäischen Bestimmungen verbindlich anzuwenden. Dies bedeutet, dass einige Bereiche, die bisher dem Bergbau oder dem Verarbeitenden Gewerbe zugeordnet waren, aus den Ergebnissen herausfallen (z.B. Verlagswesen, Recycling). Die Vorjahre wurden entsprechend umgerechnet und sind somit vergleichbar.
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Weitere Auskünfte erteilt:
Detlev Ewald
Telefon: 03681 354-210
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