Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 13. November 2007 - Nr. 338

Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder - Anteil erneuerbarer Energieträger am Primärenergieverbrauch in Thüringen seit 1995 deutlich gestiegen

Die Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energieträger am Primärenergieverbrauch steht auf der Liste der von der 68. Umweltministerkonferenz des Bundes und der Länder im Mai 2007 beschlossenen Maßnahmen. So soll der Anteil der erneuerbaren Energien durch geeignete Maßnahmen bis zum Jahr 2020 auf 16 Prozent erhöht werden.
Dieser Zielstellung kam Thüringen im Jahr 2004 durch eine überdurchschnittlich intensive Nutzung von Biomasse als Energieträger bereits relativ nahe. So wurden vom gesamten Primärenergieverbrauch in Thüringen in Höhe von 240 779 Terajoule bereits 10,9 Prozent (26 303 Terajoule) aus erneuerbaren Energieträgern (Biomasse, Wind- und Wasserkraft, Solarenergie sowie Klär- und Deponiegas) gewonnen. Damit war Thüringen im Jahr 2004 das Bundesland mit dem höchsten Anteil erneuerbarer Energieträger am Primärenergieverbrauch, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 8,8 Prozent und Bayern mit 6,9 Prozent.

Die 1992 in New York verabschiedete Klimarahmenkonvention setzt das langfristige Ziel, die Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre auf einem Niveau zu stabilisieren, mit dem eine gefährliche, vom Menschen verursachte Störung des Klimasystems verhindert werden kann.
Bei der Erzeugung elektrischer Energie werden Treibhausgase insbesondere in Form von Kohlendioxid freigesetzt. Eben diese energiebedingte CO2 Emission konnte in Thüringen in den zurückliegenden Jahren deutlich verringert werden. So wurden im Jahr 1995 insgesamt 13,2 Millionen Tonnen CO2 energiebedingt emittiert. Bis zum Jahr 2004 konnte dieser Ausstoß auf 11,8 Millionen Tonnen CO2 (- 10,6 Prozent) gesenkt werden.
Der Rückgang der energiebedingten CO2 Emission kann insbesondere auf den seit 1995 deutlich reduzierten CO2 Ausstoß des Energieträgers Braunkohle zurückgeführt werden. So wurde die im Jahr 2004 in Thüringen entstandene energiebedingte CO2 Emission fast ausschließlich durch den Einsatz von Mineralöl (53,7 Prozent) und Erdgas (42,3 Prozent) als Energieträger verursacht. Von der gesamten energiebedingten CO2-Emission Deutschlands in Höhe von 816,3 Millionen Tonnen entfällt auf Thüringen ein Anteil von 1,45 Prozent.

Detaillierte Ergebnisse über diese und andere Wechselbeziehungen zwischen Wirtschaft und Umwelt für alle Bundesländer enthält die soeben erschienene Gemeinschaftsveröffentlichung „Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder: Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen - Analysen und Ergebnisse“ der Statistischen Ämter der Länder. Diese Gemeinschaftsveröffentlichung der „Arbeitsgruppe Umweltökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ ist auf der Internetseite der Arbeitsgruppe (www.ugrdl.de) sowie unter www.statistikportal.de kostenfrei verfügbar.
Primärenergieverbrauch 1995 - 2004 nach Energieträgern
CO<sub>2</sub>-Emissionen aus dem Primärenergieverbrauch (Quellenbilanz) 1995 - 2004 nach Energieträgern
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Weitere Auskünfte erteilt:
Oliver Greßmann
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