Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 16. Juli 2007 - Nr. 206

Unfälle mit Wasser gefährdenden Stoffen im Jahr 2006

Wasser gefährdende Stoffe finden breite Anwendung in vielen Bereichen des täglichen Lebens, was jedoch immer mit nicht zu unterschätzenden Risiken für die Umwelt verbunden ist. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, wurden im Jahr 2006 in Thüringen 67 Unfälle beim Umgang mit und bei der Beförderung von Wasser gefährdenden Stoffen gemeldet. Das waren 4 Unfälle weniger als im Jahr zuvor, wobei die Zahl der registrierten Unfälle auf Grund der Zufälligkeit des Unfallgeschehens von Jahr zu Jahr recht unterschiedlich ist.

Durch die Schadensfälle bedingt gelangten im Jahr 2006 insgesamt 1 635 m³ Wasser gefährdende Substanzen in die Umwelt (2005: ca. 800 m³).
In mehr als acht von zehn Fällen (85 Prozent) liefen Mineralölprodukte wie leichtes Heizöl und Kraftstoffe, aber auch Motor-, Getriebe- und Hydrauliköl aus. Trotz des hohen Anteils an der Unfallzahl, fiel der Anteil an der freigesetzten Gesamtmenge mit 0,7 Prozent gering aus (2005 waren es 1,8 Prozent). Von den im vergangenen Jahr knapp 12 m³ an freigesetzten Mineralölprodukten konnten nur 0,36 m³ nicht wieder gewonnen und somit keiner Weiterverwendung bzw. geordneten Entsorgung zugeführt werden. Sie verblieben im Boden bzw. wurden durch Oberflächengewässer aufgenommen, verdünnt und fort getragen.
Im Jahr 2005 betrug die Menge an Mineralölprodukten, die keiner Weiterverwendung bzw. geordneten Entsorgung zugeführt werden konnte, 1,4 m³.

98,1 Prozent der insgesamt freigesetzten Menge entfielen auf Stoffe ohne Wassergefährdungsklasse wie z. B: Jauche, Gülle oder Schmutzwasser o. ä., die aber wegen ihrer großen Mengen dennoch ein beträchtliches Gefährdungspotenzial für Gewässer und deren Fischbestand bergen.

In 11 Fällen passierten Unfälle in Wasserschutzgebieten. In 5 Fällen kam es in Fließgewässern zum Fischsterben. Zur Beseitigung von Unfallfolgen, die in der Fortsetzung sonst eine weitere Gefährdung und/oder Verschmutzung des Erdreiches und des Grundwassers bedeuten, wurden fast 740 m³ Erdreich ausgehoben, teilweise vor Ort gereinigt oder gegen unbelastetes Erdreich ausgetauscht.

Unfälle mit Wasser gefährdenden Stoffen in Thüringen

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