Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 01. Dezember 2006 - Nr. 429

Frage der Woche Nr. 48 – Schwerbehinderte Menschen

Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Aber viele Menschen haben seit der Geburt oder durch Unfälle und Krankheiten nicht nur vorübergehende körperliche, geistige und seelische Beeinträchtigungen, die täglich gemeistert werden wollen. Um auf die Probleme der Menschen mit Behinderung aufmerksam zu machen, hat die WHO den 3. Dezember zum Internationalen Tag der behinderten Menschen ausgerufen.

Wie viele von 1 000 Thüringern hatten am Jahresende 2005 einen Schwerbehindertenausweis?

   A.    67 Personen
   B.    81 Personen
   C.  100 Personen

Lösung

 Die richtige Antwort ist B: 81 Personen  

Am 31.12.2005 waren 189 313 Thüringer im Besitz eines Schwerbehindertenausweises. Das waren 2 583 Personen bzw. 1,3 Prozent weniger als zwei Jahre zuvor. Menschen sind schwerbehindert, wenn ihnen von den Versorgungsämtern ein Grad der Behinderung von 50 und mehr zuerkannt worden ist.
Es waren am Jahresende 2005 zwar weniger schwerbehinderte Menschen, ihr Anteil an der Bevölkerung ist aber ständig gestiegen. Ende vergangenen Jahres waren 81 von 1 000 Thüringern schwerbehindert. Das entspricht dem gesamtdeutschen Durchschnitt.
Seit Beginn der statistischen Erfassung hat sich der Anteil der schwerbehinderten Menschen in Thüringen fast verdoppelt. Im Jahr 1993 hatten 122 482 Personen einen Schwerbehindertenausweis, je 1 000 Einwohner waren das 48 Personen.

Innerhalb Thüringens ergibt sich ein sehr differenziertes Bild. Es reicht von 100 schwerbehinderten Menschen je 1 000 Einwohner in der Stadt Suhl bis 67 von 1 000 Einwohner im Saale-Holzland-Kreis.
Über dem Thüringer Durchschnitt liegen neben der Stadt Suhl der Kyffhäuserkreis (97), die Stadt Eisenach (95), die Landkreise Eichsfeld (91), Gotha (87) und Altenburger Land (86) sowie die Stadt Gera (85), der Landkreis Nordhausen (84) und die Städte Weimar und Erfurt (jeweils 83).

Jeder 16. schwerbehinderte Mensch (6,1 Prozent) hat die Behinderung seit der Geburt. Alle anderen Betroffenen sind durch Verletzungen im Krieg, durch Unfälle und Krankheiten in diese Lage geraten.

Fast zwei Drittel (62,4 Prozent) der schwerbehinderten Menschen Thüringens waren älter als 60 Jahre, weitere 33,3 Prozent waren im Alter zwischen 25 und 60 Jahren, 3 Prozent zwischen 15 und 25 Jahren und 1,3 Prozent der von Schwerbehinderung Betroffenen waren Kinder unter 15 Jahren.
Knapp ein Drittel der schwerbehinderten Menschen (57 999 Personen bzw. 30,6 Prozent) hatte einen Grad der Behinderung von 50 und knapp ein Viertel (44 744 Personen bzw. 23,6 Prozent) die höchste Stufe von 100.

Als Art der schwersten Behinderung wurde bei weit mehr als einem Viertel aller Betroffenen (55 362 Personen bzw. 29,2 Prozent) eine Beeinträchtigung der Funktion von inneren Organen bzw. Organsystemen festgestellt. An zweiter Stelle standen Funktionseinschränkungen von Gliedmaßen (35 388 Personen bzw. 18,7 Prozent), gefolgt von Querschnittlähmung, zerebralen Störungen, geistig-seelischen Behinderungen und Suchtkrankheiten (34 771 bzw. 18,4 Prozent).

Schwerbehinderte Menschen in Thüringen am 31.12.2005 je 1 000 der Bevölkerung