Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 22. September 2006 - Nr. 340

Frage der Woche Nr. 38 – Wildunfälle

Knapp ein Drittel Thüringens ist mit Wald bedeckt und über die Hälfte sind Landwirtschaftsflächen. Da leben auch viele Tiere, die nichts von Straßenverkehrsregeln wissen und besonders in der Brunft- und Rauschzeit „blind vor Liebe sind“. Oft werden die Kraftfahrer durch die Wild-Warnschilder mit dem springenden Wildbock am Straßenrand schon auf die erhöhte Möglichkeit hingewiesen, dass Tiere die Fahrbahn kreuzen. Aber nicht immer lässt sich der Zusammenstoß vermeiden, und leider sind oft die Fahrer nicht ganz schuldlos.

Wie viele Wildunfälle ereigneten sich im letzten Jahr auf Thüringens Straßen?

    A)  67
    B) 137
    C) 247

Lösung

 Die richtige Antwort ist B: 137  

In den letzen Jahren ist ein Anstieg der Wildunfälle auf Thüringens Straßen zu beobachten, von 80 Unfällen im Jahr 2002, 82 im Jahr 2003, 119 im Jahr 2004 stieg die Zahl auf 137 im Jahr 2005. Das entsprach einem Anteil von 0,1 Prozent (2002) bzw. 0,2 Prozent (2005) an allen Unfällen mit Personen- und Sachschaden.

Erfreulich die Bilanz der ersten sieben Monate dieses Jahres. Von Januar bis Juli 2006 ereigneten sich 57 Unfälle. Das waren 18 Unfälle weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Anzahl der dabei verunglückten Personen sank von 44 auf 38.
Der Schwerpunkt des Unfallgeschehens liegt aber in der zweiten Jahreshälfte.

Bei diesen 137 Wildunfällen verunglückten im vergangenen Jahr 85 Personen. Dabei wurde eine Person getötet und 26 schwer und 58 leicht verletzt. Im Jahr zuvor verunglückten bei weniger Unfällen 106 Personen, wovon 24 schwer und 82 leicht verletzt wurden.

Ein Blick in die monatliche Statistik zeigt aber, dass es nicht nur in den Monaten in der dunkleren Jahreszeit, in den Zeiten der Brunft- und Rauschzeit der Tiere, zu Wildunfällen kommt. Die meisten Unfälle gab es im vergangenen Jahr im Mai (20), im Jahr 2004 im September (23), im Jahr 2003 im Juni (16) und im Jahr 2002 im August (12).

Es ist auch nicht die Zeit der Dämmerung, in der die meisten Unfälle passieren. Im vergangenen Jahr ereigneten sich knapp 60 Prozent aller Unfälle in der Dunkelheit und 30 Prozent bei Tageslicht. In der Dämmerung waren es nur rund 10 Prozent. Diese Verteilung ist jährlich zu beobachten.

Bei drei Vierteln aller Wildunfälle (104) gab es einen Zusammenstoß mit Schalenwild, d.h. Damm-, Rot-, Reh- und Schwarzwild, im allgemeinen Sprachgebrauch mit Rehen, Hirschen und Wildschweinen. Bei 25 Unfällen (18 Prozent) war sonstiges Wild (z.B. Füchse, Marder) beteiligt und bei 8 Unfällen Hasen.

Thüringens Straßennetz erstreckt sich auf über 10 000 Kilometer. Dabei ereigneten sich über die Hälfte der Wildunfälle auf Land- und rund 30 Prozent auf Bundesstraßen (74 bzw. 41 Unfälle).

Im Kyffhäuserkreis ereignete sich im vergangenen Jahr jeder 5. Wildunfall (23). Im Unstrut-Hainich-Kreis und im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt wurde die Polizei zu je 12 Unfällen gerufen und im Landkreis Sonneberg zu 10.

Bleiben Sie aufmerksam.

Wildunfälle mit Personen- und Sachschaden 2005 in Thüringen
Wildunfälle mit Personen- und Sachschaden 2005 in Thüringen
Wildunfälle mit Personen- und Sachschaden 2004 und 2005 in Thüringen