Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 07. Dezember 2005 - Nr. 380

Freilandgemüseernte 2005 – Ein Jahr mit hohen Erträgen

Thüringer Gemüsebauern konnten im zweiten Jahr in Folge eine gute Freilandgemüseernte einbringen. Insgesamt wurden 54 905 Tonnen Gemüse geerntet. Das waren knapp 10 Prozent mehr als im Vorjahr.
Das Thüringer Landesamt für Statistik berechnete auf der Grundlage der Meldungen der Ernte- und Betriebsberichterstatter für die in Thüringen verbreiteten Gemüsearten im Landesdurchschnitt folgende Erträge:

Mit einem Ertrag von 116,6 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) wurde bei Bohnen die bisher höchste Ertragleistung erzielt. Der durchschnittliche Ertrag von 1999/2004 wurde um 26,7 Prozent und der Vorjahresertrag um 16,5 Prozent übertroffen. Auf einer zum Vorjahr annähernd gleichen Anbaufläche von 294 Hektar wurden 3 422 Tonnen Pflückbohnen geerntet. Das sind 17,5 Prozent mehr als im Jahr 2004.

Wie bei Bohnen wurde auch bei Gurken ein Spitzenergebnis erzielt. In diesem Jahr wurden 7 076 Tonnen Gurken geerntet. Die Ertragsleistung von 873,6 dt/ha war um 292,3 dt bzw. 50,3 Prozent höher als im langjährigem Durchschnitt und übertraf das Vorjahr um 198,1 dt (+ 29,3 Prozent). Bei einer zum Vorjahr konstanten Anbaufläche (2005: 81 ha), ist der Zuwachs bei der diesjährigen Gurkenernte um 1 636 Tonnen bzw. 30,1 Prozent auf 7 076 Tonnen ausschließlich der höheren Ertragsleistung zuzurechnen.

Weißkohl erbrachte einen Flächenertrag von 882,7 dt/ha. Damit wurden je Hektar 101,7 dt mehr geerntet als im langjährigen Mittel und 56,0 dt mehr als im Vorjahr. Insgesamt wurden auf einer Fläche von 268 Hektar (gegenüber 2004: + 22 ha) 23 649 Tonnen Weißkohl geerntet. Das waren 3 337 Tonnen (+ 16,4 Prozent) mehr als 2004.

Bei Rotkohl lag der Ertrag mit 513,9 dt/ha leicht (- 1,5 Prozent) unter dem Vorjahresniveau. Verbunden mit einem Rückgang der Anbaufläche um 10 Prozent auf 31 Hektar 2005 war die Gesamterntemenge von 1 614 Tonnen um 11,3 Prozent geringer als 2004. Dennoch entsprach die Ertragsleistung dieses Jahres dem Ertragsniveau im langjährigen Mittel 1999/2004 (+ 0,6 Prozent).

Mit einem Flächenertrag von 291,6 dt/ha wurde auch bei Blumenkohl ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielt. Das langjährige Mittel wurde um 37,2 Prozent und der Vorjahreswert um 6,2 Prozent übertroffen. In Folge der Anbaureduzierung zum Vorjahr um mehr als ein Drittel (- 37,2 Prozent) auf 217 Hektar (ist zugleich die geringste Anbaufläche seit Beginn der 90iger Jahre), wurde mit 6 324 Tonnen eine um 1 656 Tonnen (- 20,7 Prozent) geringere Erntemenge eingebracht.

Bei Speisezwiebeln wurde mit 436,3 dt/ha annähernd das Spitzenniveau vom Vorjahr erreicht (-1,2 Prozent). Das Mittel der Jahre 1999/2004 wurde um 26,9 Prozent überboten. Auch hier wurde die Anbaufläche binnen eines Jahres um 12,1 Prozent auf 150 Hektar reduziert. Im Ergebnis dessen wurden mit 6 524 Tonnen Zwiebeln 13,2 Prozent weniger geerntet (2004: 7 513 t).

Nach der Anbauausdehnung in den vergangenen Jahren ist der Rosenkohl der Gewinner des Jahres. Anfang des neuen Jahrtausends waren lediglich 0,1 Prozent der Gemüsefläche insgesamt mit dieser Fruchtart bestellt. 2005 erhöhte sich der Anteil der Flächennutzung für Rosenkohl auf knapp 7 Prozent. In diesem Jahr wurden von 112 Hektar bei einer Ertragsleistung von 151,0 dt/ha 1 684 Tonnen Rosenkohl geerntet. Trotz geringere Flächenleistung gegenüber 2004 (- 10,4 dt/ha bzw. - 6,4 Prozent) stieg die Erntemenge in Folge einer um knapp 80 Prozent größeren Anbaufläche um zwei Drittel (67,7 Prozent).

Vom Wirsing, der auf 15 Hektar angebaut wurde, konnten 367,8 dt/ha geerntet werden. Damit liegt das Ergebnis noch um knapp 2 Prozent über dem bisherigen Höchstertrag im Jahr 1994 (361,0 dt/ha). Das hohe Vorjahresniveau (330,0 dt/ha) wurde um 11,5 Prozent und das langjährige Mittel um 44,3 Prozent überboten. Der Anbau von Wirsing hat z Zt. noch einen geringen Stellenwert im Anbauspektrum der Thüringer Gemüseproduzenten. Die Anbaufläche von Wirsing wurde seit Beginn der 90iger Jahren massiv eingeschränkt (1989: 200 ha; 1990: 100 ha), erreicht in diesem Jahr mit einer um neun Zehntel größeren Anbaufläche zum Vorjahr jedoch wieder das Niveau von 2002.

Bei Spinat wurden ebenfalls hohe Erträge erzielt. Mit einem Flächenertrag von 160,7 dt (2004: 101,2 dt/ha) und einer Anbaufläche von 49 Hektar (2004: 18 ha) beläuft sich die Erntemenge auf 793 Tonnen (2004: 186 t).

Die diesjährige Spargelernte von 53,4 dt/ha ist sowohl leicht unter dem langjährigen Durchschnitt (D1999/2004: 55,9 dt/ha) als auch unter dem Vorjahresergebnis (2004: 55,3 dt/ha) geblieben. Trotz geringer Flächenzunahme um 2,9 Prozent auf 307 Hektar in diesem Jahr, wurden mit 1 639 Tonnen Spargel 11 Tonnen weniger geerntet als im Jahr 2004.


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Weitere Auskünfte erteilt:
Heidrun Anders
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