Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 06. Juli 2005 - Nr. 198

Im Jahr 2004 mehr Wohnungsabgänge als Fertigstellungen

Im Jahr 2004 gingen nach Berechnungen des Thüringer Landesamtes für Statistik 5 748 Wohnungen in Wohn- und Nichtwohngebäuden durch Rückbau, Abbruch oder Nutzungsänderung verloren. Das waren 56 Prozent mehr als im Jahr 2003. Bezugsfertig wurden im selben Jahr 4 691 Wohnungen.

In der Entwicklung der Fertigstellung und des Abgangs von Wohnungen ist seit einigen Jahren eine gegenläufige Tendenz festzustellen. Während die Zahl der fertig gestellten Wohnungen seit 1997 kontinuierlich abnahm, haben sich die Abgänge von Wohnungen von Jahr zu Jahr erhöht, seit 2001 in beträchtlichem Maße. Ursache dieser Entwicklung ist das Überangebot am Wohnungsmarkt infolge der rückläufigen Bevölkerungsentwicklung und die damit in Zusammenhang stehende Forcierung des „Stadtumbaus Ost“.

Von 1991 bis 2004 wurden dem Thüringer Landesamt für Statistik 30 959 Wohnungsabgänge gemeldet, darunter 29 932 Wohnungen durch Abgang ganzer Gebäude.

Als kompletter Abgang wurden im Jahr 2004 u.a. 727 Wohngebäude mit 5 543 Wohnungen registriert.
Der Abgang dieser Wohngebäude ist hauptsächlich auf die vorgesehene Schaffung von Freiflächen (81 Prozent) und auf die Errichtung von neuen Gebäuden (11 Prozent) zurückzuführen.

7 Prozent der insgesamt abgegangenen 5 748 Wohnungen befanden sich in Gebäuden, die vor 1900 gebaut wurden, 18 Prozent stammen aus der Zeit zwischen 1901 bis 1970. 39 Prozent der Wohnungen waren Wohngebäude, die zwischen 1971 und 1980 errichtet wurden und 36 Prozent waren höchstens 24 Jahre alt.
Seit 2001 ist in den Abgängen eine bedeutend größere Zahl von Wohnungen aus Plattenbausiedlungen als in den Jahren davor enthalten.
So hat sich die Zahl der Wohnungen in abgegangenen Mehrfamilienhäusern im Jahr 2004 im Vergleich zum Jahr zuvor um 56 Prozent erhöht und erreichte einen Anteil an den Wohnungsabgängen ganzer Wohngebäude von 94 Prozent (2003: 89 Prozent). 77 Prozent der Abgänge ganzer Gebäude waren Wohnungen mit einem Baujahr nach 1970 (2003: 65 Prozent).

Die Zahl der Wohnungsabgänge fiel regional sehr differenziert aus, wobei sich im Jahr 2004 auf die sechs kreisfreien Städte gut 40 Prozent aller Wohnungsabgänge konzentrierte (2003: ein Drittel).
Die meisten Wohnungsabgänge gab es im vergangenen Jahr in der kreisfreien Städten Gera (911 Wohnungen), Suhl (452) und Jena (447), gefolgt von den Landkreisen Nordhausen (446), Gotha (445), Greiz (404) und Altenburger Land (403).
Die geringste Zahl von Wohnungsabgängen wurde für die Stadt Weimar (2), für den Saale-Holzland-Kreis (17) sowie für die Landkreise Sonneberg (18) und Hildburghausen (21) gemeldet.

Baufertigstellungen (Wohnungszugänge) und Bauabgang 1995 bis 2004

Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht „Gemeldete Baufertigstellungen und Bauabgänge in Thüringen am Jahresende 2004“.

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Weitere Auskünfte erteilt:
Sabine Sturm
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