Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 17. Juni 2005 - Nr. 189

Wohnungsbestand in Thüringen im Jahr 2004 erstmals rückläufig

Im Verlauf des Jahres 2004 wurde - vorrangig durch Neubau und durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden - ein Zugang von 4 871 Wohnungen ermittelt. Gleichzeitig gingen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik vor allem durch Abbruch 5 754 Wohnungen verloren. Durch den im Vergleich zum Jahr zuvor geringeren Zugang sowie höheren Abgang verringerte sich der Wohnungsbestand in Thüringen zum 31.12.2004 auf 1 175 978 Wohnungen (- 883 Wohnungen).
Im Jahr 2003 war noch eine Erhöhung des Wohnungsbestandes von 1 838 Wohnungen festzustellen. Erstmals sind so die Auswirkungen der Stadtumbaumaßnahmen in Form des hohen Abgangs zu spüren. Der geringere Zugang wurde u.a. durch die geringere Bereitschaft zum Neubau im privaten Bereich und bei den Wohnungsunternehmen sowie durch Einschränkungen bei der Förderung des Wohnungsbaus beeinflusst. Das führte dazu, dass im Jahr 2004 das niedrigste Fertigstellungsergebnis seit 1991 zu verzeichnen war.

Trotz der Verringerung des Wohnungsbestandes hat sich der Versorgungsgrad (Wohnungen je 1 000 Einwohner) etwas erhöht, da der Rückgang der Bevölkerung deutlicher ausfiel als der Rückgang des Wohnungsbestandes.
Nach Berechnungen des Thüringer Landesamtes für Statistik standen im Jahr 2004 je 1 000 Einwohner 499 Wohnungen zur Verfügung (2003: 496 Wohnungen).
In den kreisfreien Städten gab es 553 und in den Landkreisen 482 Wohnungen pro 1 000 Einwohner. Diese Unterschiede sind jedoch nicht gleichzusetzen mit einer schlechteren Wohnsituation in den Landkreisen. So fiel in den Landkreisen die durchschnittliche Wohnfläche einer Wohnung mit 79,2 m² größer aus als in den kreisfreien Städten mit 67,2 m².
Im Landesdurchschnitt betrug die Wohnfläche pro Wohnung 76,0 m². Das waren 2,3 m² mehr als im Jahr 1995.

Bezogen auf die verfügbare Wohnfläche je Einwohner hat sich die Differenz zwischen Stadt- und Landkreisen nur etwas erhöht und liegt bei 1 m² (37,2 bzw. 38,2 m²/Einwohner). Während in den Stadtkreisen die Wohnfläche je Einwohner im Vergleich zum Jahr zuvor fast gleich blieb, erhöhte sie sich in den Landkreisen um 0,5 m².
Seit der Gebäude- und Wohnungszählung 1995 vergrößerte sich die Wohnfläche je Einwohner im Landesdurchschnitt um 5,8 m² auf 38,0 m². Die weitere Erhöhung der durchschnittlichen Wohnungsversorgung im Jahr 2004 ist ausschließlich auf einen Bevölkerungsrückgang um fast 149 000 Einwohner zurückzuführen.

Nach Wohnungsgrößen hatten Ende 2004 die Vierraumwohnungen (einschließlich Küche) mit 33,3 Prozent den höchsten Anteil, obwohl er gegenüber 1995 zurückging.

Der Bestand an Wohngebäuden in Thüringen erhöhte sich nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber dem Jahresende 2003 um 0,5 Prozent auf 509 554 Wohngebäude. Den höchsten Anteil daran hatten mit 60 Prozent die Einfamilienhäuser. 22 Prozent waren Zweifamilienhäuser. Auf den Geschossbau (Gebäude mit 3 und mehr Wohnungen) entfielen gut 17 Prozent. Hier wurde sowohl bei der Zahl der Gebäude als auch bei der Zahl der Wohnungen das zweite Jahr infolge ein Rückgang zum vorjährigen Wohnungsbestand ermittelt.
Wohnfläche je Wohnung am 31.12.2004 nach Kreisen
Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse zum Wohnungs- und Wohngebäudebestand 2004 enthält der demnächst erscheinende Bericht „Wohnungs- und Wohngebäudebestand in Thüringen 2004“.

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Weitere Auskünfte erteilt:
Sabine Sturm
Telefon: 03681 354-251