Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 03. Juni 2005 - Nr. 170

Tag der Umwelt am 5. Juni: Unfälle mit Wasser gefährdenden Stoffen in Thüringen 2004

Wasser gefährdende Stoffe finden breite Anwendung in vielen Bereichen des täglichen Lebens, was jedoch immer mit nicht zu unterschätzenden Risiken für die Umwelt verbunden ist. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik anlässlich des Tags der Umwelt mitteilt, ereigneten sich im Jahr 2004 in Thüringen insgesamt 74 Unfälle beim Umgang mit Wasser gefährdenden Stoffen sowie bei deren Beförderung. Das waren zwei Unfälle weniger als im Jahr zuvor, wobei die Zahl der registrierten Unfälle auf Grund der Zufälligkeit des Unfallgeschehens von Jahr zu Jahr recht unterschiedlich ist.

Infolge der Schadensfälle gelangten 2004 insgesamt 500 m3 Wasser gefährdende Substanzen in die Umwelt (2003: 1 900 m3).
In mehr als acht von zehn Fällen liefen Mineralölprodukte wie leichtes Heizöl und Kraftstoffe, aber auch Motor-, Getriebe- und Hydrauliköl aus. Ihr Anteil an der freigesetzten Gesamtmenge fiel mit sechs Prozent zwar relativ gering aus, überstieg aber die Menge des Jahres zuvor (15,1 m3). Von den im vergangenen Jahr 26,0 m3 freigesetzter Mineralölprodukten konnten 4,9 m3 nicht wieder gewonnen werden, im Jahr 2003 verblieben 0,8 m3 im Boden.
94 Prozent der insgesamt freigesetzten Menge entfielen auf Stoffe wie Jauche, Gülle und Silagesickersaft oder auf Stoffe der Wassergefährdungsklasse 1, die aber wegen ihrer großen Mengen dennoch ein beträchtliches Gefährdungspotenzial für das Grundwasser und Gewässer bergen.

Alle Ereignisse führten zu Beeinträchtigungen der Umwelt, in vielen Fällen auch zu Mehrfachbelastungen. So kam es neben 44 Bodenverunreinigungen auch zu drei Bränden. 15mal gelangten Schadstoffe in Oberflächengewässer, was in drei Fällen zu Fischsterben führte.


---------------------------------
Weitere Auskünfte erteilt:
Frank Herrmann
Telefon: 03681 354-256