Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 25. Oktober 2004 - Nr. 317

Bruttoanlageinvestitionen der Thüringer Industrie im Jahr 2003
Deutliche Steigerungen und deutliche Rückgänge prägen die Entwicklung

Im Jahr 2003 betrug das Investitionsvolumen der Thüringer Industriebetriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten 994 Millionen Euro. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 198 Millionen Euro bzw. 16,6 Prozent weniger als im Jahr 2002. Damit sanken die Bruttoanlageinvestitionen - nach dem Investitionshoch im Jahr 2001 - das zweite Jahr in Folge.

Es gab eine differenzierte Verteilung und Entwicklung der aktivierten Investitionen.
So konnten folgende Wirtschaftsabteilungen die Bruttoanlageinvestitionen zum Vorjahr erhöhen.
• Rundfunk- und Nachrichtentechnik (Investitionsvolumen 28 Millionen Euro, Entwicklung zum Vorjahr um + 47,6 Prozent),
• Fahrzeugbau (81 Millionen Euro, + 23,4 Prozent),
• Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten, Spielwaren usw.
  (26 Millionen Euro, + 7,5 Prozent),
• Herstellung von Metallerzeugnissen (151 Millionen Euro, + 1,9 Prozent) und
• Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (127 Millionen Euro, + 1,8 Prozent)

Dagegen verringerte sich das Investitionsvolumen vor allem in den Wirtschaftsabteilungen
• Holzgewerbe (Investitionsvolumen 16 Millionen Euro, Entwicklung zum Vorjahr um - 50,5 Prozent),
• Metallerzeugung und -bearbeitung (40 Millionen Euro, - 48,3 Prozent),
• Textilgewerbe (7 Millionen Euro, - 46,3 Prozent),
• Verlagsgewerbe, Druckgewerbe (21 Millionen Euro, - 45,7 Prozent),
• Maschinenbau (61 Millionen Euro, - 32,8 Prozent) und
• Ernährungsgewerbe (125 Millionen Euro, - 22,1 Prozent).

Im Jahr 2003 wurden von den Betrieben 88,1 Prozent des realisierten Investitionsvolumens in Ausrüstungen (Maschinen, maschinelle Anlagen) sowie Betriebs- und Geschäftsausstattungen angelegt. Im Jahr 2002 waren es 84,8 Prozent.

Der Wert der gemieteten und gepachteten Sachanlagen betrug im Jahr 2003 insgesamt 63 Millionen Euro. Das waren rund 17 Prozent weniger als im Jahr 2002.

Durch den Rückgang des Investitionsvolumens und einem Anstieg der Beschäftigtenzahlen sanken die Bruttoanlageinvestitionen je Beschäftigten innerhalb eines Jahres um 19,5 Prozent auf 6 918 Euro im Jahr 2003.

Im Ergebnis steigender Umsätze und verringerter Investitionen sank der Anteil der Investitionen am getätigten Umsatz von 6,1 Prozent im Jahr 2002 auf 4,7 Prozent im Jahr 2003.

Entwicklung der Bruttoanlageinvestitionen im Bergbau und Verarbeitenden  Gewerbe 1995 bis 2003