Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung

Erfurt, 24. August 2004 - Nr. 244

Olympische Spiele der Thüringer Wirtschaftszweige
Fahrzeugbau erzielte im 1. Halbjahr 2004 höhere Umsätze als der bisherige Spitzenreiter, das Ernährungsgewerbe

Die Thüringer Industriebetriebe mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten¹⁾ erzielten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik von Januar bis Juni 2004 einen Umsatz in Höhe von 11,2 Milliarden Euro und überboten das vergleichbare Vorjahresergebnis um 8,6 Prozent.
In den vier Wirtschaftszweigen Fahrzeugbau, Ernährungsgewerbe, Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung und Herstellung von Metallerzeugnissen wurden von Januar bis Juni 2004 knapp 44 Prozent des Thüringer Industrieumsatzes erwirtschaftet. Dabei gab es einen Wechsel an der Spitze. Im 1. Halbjahr 2004 erzielte der Wirtschaftszweig Fahrzeugbau höhere Umsätze als der bisherige Spitzenreiter, das Ernährungsgewerbe.
Umsätze über 1 Milliarde Euro erzielten folgende Wirtschaftszweige.
• Fahrzeugbau (1 414 Millionen Euro, Entwicklung gegenüber 1. Halbjahr 2003 um + 16,1 Prozent),
• Ernährungsgewerbe (1 398 Millionen Euro, + 3,1 Prozent),
• Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung (1 061 Millionen Euro, + 9,6 Prozent) und
• Herstellung von Metallerzeugnissen (1 043 Millionen Euro, + 9,5 Prozent).
Mehr als 500 Millionen Euro Umsatz erwirtschafteten:
• Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (945 Millionen Euro, + 13,8 Prozent),
• Maschinenbau (845 Millionen Euro, + 12,9 Prozent),
• Herstellung von Büromaschinen und Datenverarbeitungsgeräten usw. (651 Millionen Euro, +14,2 Prozent),
• Glasgewerbe, Herstellung von Keramik usw. (591 Millionen Euro, + 7,1 Prozent) und
• Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik usw. (520 Millionen Euro, - 7,6 Prozent).
Die Wirtschaftszweige Bekleidungsgewerbe und Recycling erreichten einen Anteil von 0,04 bzw. 0,2 Prozent am Gesamtumsatz.

Die Exportquote, der Anteil des Auslandsumsatzes am Umsatz, lag in den ersten sechs Monaten 2004 mit 27,2 Prozent über dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (25,2 Prozent).
Die Wirtschaftszweige mit der höchsten Exportquote (die Aufzählung ist aus Gründen des Datenschutzes eingeschränkt) waren:
• Medizin-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, Optik,
• Rundfunk- und Nachrichtentechnik,
• Metallerzeugung und –bearbeitung,
• Holzgewerbe und
• Chemische Industrie.
Geringe Exportquoten wurden von den Betrieben des Ernährungsgewerbes gemeldet.

Im Durchschnitt der ersten sechs Monate 2004 arbeiteten knapp 145 Tausend Personen in den Thüringer Industriebetrieben mit mehr als 20 Beschäftigten. Das waren 2,2 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Die Wirtschaftszweige mit den höchsten Beschäftigtenzahlen waren wie im 1. Halbjahr 2003:
• Herstellung von Metallerzeugnissen,
• Ernährungsgewerbe,
• Maschinenbau.
Die Plätze vier und fünf tauschten die Wirtschaftszweige
• Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren,
• Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung usw.
Es folgte der
• Fahrzeugbau.
In den Wirtschaftszweigen Recycling und Bekleidungsgewerbe waren in Thüringen vergleichsweise wenige Personen beschäftigt.

Die Produktivität, berechnet als Umsatz je Beschäftigten, lag von Januar bis Juni 2004 mit 78 Tausend Euro um 6,2 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahresergebnis.
Eine Umsatzproduktivität über 100 Tausend Euro wurde für nachstehende Wirtschaftszweige errechnet. Dabei blieb die Reihenfolge der ersten drei Wirtschaftszweige gegenüber der ersten Jahreshälfte 2003 unverändert:
• Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsanlagen usw. (566 Tausend Euro),
• Fahrzeugbau (130 Tausend Euro) und
• Holzgewerbe (118Tausend Euro).
Es folgten:
• Metallerzeugung und -bearbeitung (96 Tausend Euro),
• Papiergewerbe (95 Tausend Euro),
• Herstellung von chemischen Erzeugnissen (91 Tausend Euro) und
• Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung usw. (86 Tausend Euro).
Deutlich unter dem Landesdurchschnitt lagen die Wirtschaftszweige Textilgewerbe (43 Tausend Euro) und das Bekleidungsgewerbe (19 Tausend Euro).

^{1) Monatsdurchschnitt}