Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 16. August 2004 - Nr. 236

Hilfe zur Erziehung junger Menschen außerhalb des Elternhauses im Jahr 2003

Am 31.12.2003 erhielten in Thüringen 3 796 junge Menschen Hilfe zur Erziehung außerhalb des Elternhauses. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 60 Fälle bzw. 1,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen (2 137 Mädchen und Jungen bzw. 56,3 Prozent) erhielt die pädagogische Hilfe in Form einer Heimerziehung oder betreuten Wohnform. Zum gleichen Stichtag des Vorjahres betrug der Anteil 57,3 Prozent.

1 914 Kinder und Jugendliche lebten in einem Heim. Damit sank die Zahl der Heimkinder um 68 bzw. 3,4 Prozent.
Die Jungen waren - wie bereits in den vergangenen Jahren - in der Mehrheit. Ihr Anteil betrug 59,2 Prozent.
Von den Kindern in den Heimen waren 57 bzw. 3,0 Prozent noch keine 6 Jahre, 287 bzw. 15,0 Prozent waren im Alter zwischen 6 und 12 Jahren. Mit 458 Kindern war fast ein Viertel (23,9 Prozent) von ihnen zwischen 12 und 15 Jahren. Weitere 737 Kinder bzw. 38,5 Prozent waren zwischen 15 und 18 Jahren und 375 junge Menschen bzw. 19,6 Prozent über 18 Jahre.

Die Hilfe zur Erziehung außerhalb des Elternhauses wurde Ende 2003 in 1 194 Fällen (31,4 Prozent) in Form einer Vollzeitpflege in einer anderen Familie gewährt. Ein Jahr zuvor waren es 30,7 Prozent.
976 Mädchen und Jungen (81,7 Prozent) wurden in einer Pflegefamilie und 218 bzw. 18,3 Prozent bei Großeltern oder Verwandten untergebracht.

In 443 Fällen (11,7 Prozent) entschieden sich die Jugendämter für eine Erziehung in einer Tagesgruppe und 22 junge Menschen (0,6 Prozent) erhielten eine intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung. Damit blieben die Anteile dieser beiden Hilfearten im Vergleich zum Jahresende 2002 (11,5 bzw. 0,5 Prozent) fast unverändert.


Im Laufe des Jahres 2003 begann für 1 335 junge Menschen eine dieser vier Hilfearten.
Für 1 128 dieser Jungen und Mädchen (84,5 Prozent) war es nicht die erste Hilfe. So ging z.B. in 296 Fällen bereits eine ambulante Beratung in Fragen der Erziehung voraus, in 243 Fällen waren es vorläufige Schutzmaßnahmen und in 128 Fällen sozialpädagogische Familienhilfe.
Mehr als die Hälfte (51,2 Prozent) dieser jungen Menschen war im Alter zwischen 12 und 18 Jahren.
Den Schwerpunkt bildete mit 866 Personen bzw. 64,9 Prozent eine Heimerziehung bzw. betreute Wohnform. Für 758 Mädchen und Jungen begann die Erziehung in einem Heim.

Im Laufe des Jahres 2003 konnten 1 405 Hilfen abgeschlossen werden. Sie dauerten durchschnittlich 28 Monate. Nach Beendigung der Hilfe gingen 719 junge Menschen (51,2 Prozent) in das Elternhaus bzw. zu den Großeltern oder Verwandten zurück, weitere 273 (19,4 Prozent) in die eigene Wohnung oder eine Wohngemeinschaft.