Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 12. Dezember 2003 - Nr. 356

Die Thüringer Industrie von Januar bis Oktober 2003
Erneuter Rekordumsatz im Oktober mit über 2 Milliarden Euro

Die 1 940 Betriebe von Unternehmen im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten1) erzielten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Oktober 2003 einen Umsatz von 2 019 Millionen Euro. Das war der höchste monatliche Umsatz seit Januar 1991.

Von Januar bis Oktober 2003 stiegen die Umsätze auf 17,9 Milliarden Euro. Das waren bei gleicher Zahl der Arbeitstage 6,4 Prozent mehr Umsatz als in den ersten zehn Monaten 2002. Dabei stiegen im Oktober die Lieferungen ins Inland - erstmals seit April 2003 - nicht mehr schneller als die Auslandsumsätze, was auf eine Exportsteigerung zurückzuführen ist.

In drei der vier Hauptgruppen der Industrie gab es im Vergleich zum Januar bis Oktober 2002 höhere Umsätze. Die Investitionsgüterproduzenten erreichten mit 14,6 Prozent den höchsten Zuwachs. Es folgten die Verbrauchsgüterproduzenten und die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie mit 4,4 bzw. 3,6 Prozent. Bei den Gebrauchsgüterproduzenten verringerte sich der Umsatz um 7,4 Prozent.

In das Inland wurden von Januar bis Oktober 2003 Waren im Wert von 13,4 Milliarden Euro verkauft. Das waren 6,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2002.
Hier erreichten die Investitionsgüterproduzenten mit 13,2 Prozent den höchsten Zuwachs. Es folgten die Gebrauchsgüterproduzenten mit 4,9 Prozent, die Verbrauchsgüterproduzenten mit 4,7 Prozent und die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie mit 3,7 Prozent.

Die Auslandsumsätze erhöhten sich gegenüber den ersten zehn Monaten 2002 um 6,4 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro. Die kumulierte Wachstumsrate, die sich bis Juni 2003 stetig verringerte, steigt damit seit Juli 2003 wieder an.
Die Exportquote erreichte eine Höhe von 25,3 Prozent und war damit genau so hoch, wie im Vergleichszeitraum 2002.
Die Auslandsumsätze der Investitionsgüterproduzenten und der Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie stiegen um 16,9 bzw. 3,1 Prozent und die Entwicklung der Lieferungen in das Ausland bei den Verbrauchsgüterproduzenten betrug 0,7 Prozent. Die Gebrauchsgüterproduzenten meldeten Rückgänge von 32,3 Prozent, u.a. in der Möbelindustrie.

Die Produktivität (Umsatz je Beschäftigten) stieg gegenüber den ersten zehn Monaten 2002 um 3,2 Prozent auf 124 773 Euro, hervorgerufen durch die deutlichere Steigerung des Umsatzes von 6,4 Prozent im Vergleich mit dem Anstieg der Beschäftigtenzahl um 3,1 Prozent.
Diese Entwicklung ist auf zwei der vier Industrie-Hauptgruppen zurückzuführen. Mehr Umsatz je Beschäftigten meldeten die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie und die Investitionsgüterproduzenten mit 6,4 bzw. 1,8 Prozent. Die Gebrauchsgüterproduzenten und die Verbrauchsgüterproduzenten erzielten einen um 5,7 Prozent bzw. 2,4 Prozent geringeren Umsatz je Beschäftigten.

Im Monat Oktober 2003 waren in den Thüringer Industriebetrieben 146 583 Personen beschäftigt. Das waren 4 530 Beschäftigte bzw. 3,2 Prozent mehr als im Oktober 2002.
Dieser Anstieg erfolgte in unterschiedlicher Höhe in zwei der vier Hauptgruppen, wobei die Gruppe der Investitionsgüterproduzenten mit einem Plus von 4 442 Personen den Spitzenplatz vor den Verbrauchsgüterproduzenten mit 1 558 Personen einnahm. Die Vorleistungsgüterproduzenten einschließlich Energie und die Gebrauchsgüterproduzenten wiesen einen Abbau von 1 284 bzw. 186 Beschäftigten aus.

1) Zur Entlastung kleinerer Betriebe werden monatlich nur die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten der Industrie (Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe) befragt.

Umsatz und Beschäftigte in der Industrie Thüringens

Vergleichsangaben für die neuen und alten Bundesländer liegen in ca. zwei Wochen vor und werden dann veröffentlicht.