Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 08. Dezember 2003 - Nr. 347

Hohe Ertragsausfälle bei mittelfrühen und späten Gemüsearten im Jahr 2003

Trockenheit und hohe Temperaturen brachten den Thüringer Gemüsebauern im Jahr 2003 eine sehr schlechte Ernte bei mittelfrühen und späten Gemüsearten. Das Thüringer Landesamt für Statistik berechnete auf der Grundlage der Meldungen der Ernte- und Betriebsberichterstattung für die einzelnen Gemüsearten im Landesdurchschnitt folgende Erträge:

Der Spätweißkohl erbrachte einen Flächenertrag von 710,4 Dezitonnen je Hektar (dt/ha). Damit unterschritt er das langjährige Mittel 1997/2002 um 12,7 Prozent und verfehlte das Vorjahresergebnis (951,0 dt/ha) um ein Viertel. Trotz einer Anbauerweiterung um 37 Hektar auf 275 Hektar wurden 3 056 Tonnen weniger als im Vorjahr geerntet.

Beim Spätrotkohl lag der Ertrag mit 279,6 dt/ha um mehr als die Hälfte unter dem langjährigen Mittel. Das ist der niedrigste Ertrag seit 1991 (bisher niedrigster Ertrag 1992: 332,5 dt/ha). Die Anbaufläche ging zum Vorjahr um rund 4 Hektar auf 55 Hektar zurück, die Erntemenge um 2 116 Tonnen auf 1 546 Tonnen.

Vom Spätwirsing wurden 179,3 dt/ha geerntet. Das sind rund vier Zehntel weniger als im Mittel der Jahre 1997/2002 (290,2 dt/ha). Damit wurde der bisher niedrigste Ertrag von 1992 mit 202,2 dt/ha nochmals um rund 23 dt/ha unterschritten.

Mit einem Flächenertrag von 185,6 dt/ha verfehlte der mittelfrühe und Spätblumenkohl das langjährige Mittel um 16 Prozent. Durch eine Anbauerweiterung um rund 44 Hektar wurde aber trotzdem eine Erntemenge von 6 949 Tonnen eingebracht (2002: 6 448 Tonnen).

Die Speisezwiebeln lagen mit einem Ertrag von 223,7 dt/ha um 37 Prozent unter dem Mittel der Jahre 1997/2002 und rund ein Viertel unter dem Vorjahresniveau (295,1 dt/ha). Bei einer Anbaufläche von 169 Hektar wurden 3 786 Tonnen geerntet.

Mit einem Ertrag von 56,8 dt/ha wurde der gute Vorjahresertrag bei Buschbohnen um fast die Hälfte unterschritten. Obwohl die Anbaufläche um rund 67 Hektar auf 383 Hektar erweitert wurde, konnte nur eine Erntemenge von 2 171 Tonnen eingebracht werden. Das sind rund 40 Prozent weniger als im Vorjahr.

Hohe Ertragsausfälle wurden auch bei den Gurken gemeldet. Mit 209,6 dt/ha wurde der drittniedrigste Ertrag seit 1991 erreicht (1994: 147,7 dt/ha; 1991: 196,2 dt/ha). Nur 1 269 Tonnen konnten von Thüringer Feldern geerntet werden; das sind drei Zehntel von der Vorjahrsernte (4 361 Tonnen).

Obwohl der Anbau von Herbstspinat um 16 Hektar auf 40 Hektar erweitert wurde, beläuft sich die Schätzung der Erntemenge auf nur 262 Tonnen (2002: 411 Tonnen). Trockenheit und hohe Temperaturen führten auch hier zu hohen Ertragsausfällen bis zum vollständigen Ernteverlust. Der Flächenertrag von 64,8 dt/ha unterschreitet das langjährige Mittel um mehr als die Hälfte.

Hohe Verluste auf Grund der extremen Witterungsverhältnisse sind auch bei den Kulturen Grünkohl und Chinakohl entstanden, die aber in Thüringen vom Anbau eine untergeordnete Bedeutung haben. Bei beiden Kulturen lag der Flächenertrag unter 5 dt/ha, was einem absoluten Ernteausfall gleich kommt.

Erträge bei mittelfrühen und späten Gemüse
Gemüse Flächenertrag Dezitonnen je Hektar (dt/ha)
2002
Flächenertrag Dezitonnen je Hektar (dt/ha)
2003
langjährige Mittel 1997/2002
dt/ha
Erntemenge in Tonnen
2002
Erntemenge in Tonnen
2003
Spätweißkohl 951,0 710,4 814,0 22 594 19 539
Spätrotkohl 615,1 279,6 610,2 3 662 1 546
Spätwirsing 278,4 179,3 290,2 150 84
mittelfrüher Blumenkohl und Spätblumenkohl 195,2 185,6 219,6 6 448 6 949
Speisezwiebeln 295,1 223,7 354,5 4 935 3 786
Buschbohnen . 56,8 98,4 . 2 171
Gurken 684,8 209,6 568,3 4 361 1 269
Herbstspinat 168,9 64,8 145,9 411 262
Grünkohl 104,9 3,3 169,9 4 3
Chinakohl 35,0 4,3 309,7 90 0