Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 21. Oktober 2003 - Nr. 308

Januar bis August 2003:
Abwärtstrend im Thüringer Bauhauptgewerbe hält an

Das Thüringer Bauhauptgewerbe (Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten) erzielte nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im August dieses Jahres einen Umsatz in Höhe von 185 Millionen Euro. Das entsprach - bei zwei Arbeitstagen weniger - einem Minus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat und von Minus 9,0 Prozent zum vergleichbaren Vorjahresmonat (bei einem Arbeitstag weniger). Die wertmäßige Nachfrage nach Bauleistungen belief sich im Monat August 2003 auf 148 Millionen Euro. Das waren 3,6 Prozent mehr als im Vormonat. Der Vorjahreswert wurde um 13,6 Prozent verfehlt.

In der Summe der ersten acht Monate 2003 betrug das Umsatzvolumen 1 137 Millionen Euro. Das war - bei einem Arbeitstag weniger- ein um 128 Millionen Euro bzw. 10,1 Prozent geringeres Umsatzvolumen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die rückläufige Entwicklung schwächt sich aber ab (Januar bis Februar - 18,6 Prozent, bis März - 16,6 Prozent, bis April - 15,8 Prozent, bis Mai - 14,4 Prozent, bis Juni - 12,9 Prozent und bis Juli - 10,3 Prozent).

In den einzelnen Bausparten zeigte sich für den Zeitraum Januar bis August 2003 ein differenziertes Bild. Während der Wohnungsbau, in dem etwa ein Neuntel des Umsatzes erwirtschaftet wurde, um 19,9 Prozent und der öffentliche und Straßenbau 11,6 Prozent unter dem Vorjahresniveaus lagen, meldete der gewerbliche Bau mit 4,9 Prozent einen geringeren Rückgang.

Von Januar bis August 2003 gingen in den Betrieben Aufträge in Höhe von 1 052 Millionen Euro ein. Das waren 136 Millionen Euro weniger als in den ersten acht Monaten 2002. Nachdem sich der Rückgang der Auftragseingänge seit März dieses Jahres auf rund 10 Prozent eingepegelt hatte, erreichte er für Januar bis Juli 11,1 Prozent bzw. bis August 11,5 Prozent.
Auch bei der Baunachfrage war von der rückläufigen Entwicklung vor allem der Wohnungsbau betroffen (- 26,1 Prozent), der nur noch ein Zehntel aller Auftragseingänge erhielt. Hier hatten offensichtlich die vorzeitig eingereichten Bauanträge, die aus der Unsicherheit über die Weitergewährung der Eigenheimzulage resultierten, noch keine Auftragserteilung zur Folge.
Im gewerblichen Bau und im öffentlichen und Straßenbau fiel der Rückgang zum Teil wesentlich geringer aus (- 2,0 bzw. - 13,9 Prozent). Durch die Mittelkürzung für den Straßenbau in Thüringen ist jedoch keine Verbesserung der Auftragslage in dieser Sparte zu erwarten.

Ende August 2003 waren in den Thüringer Betrieben des Bauhauptgewerbes 19 617 Personen beschäftigt, 57 Personen mehr als im Vormonat. Innerhalb eines Jahres gingen 2 482 Arbeitsplätze (- 11,2 Prozent) verloren.

Im Thüringer Bauhauptgewerbe wurde von Januar bis August 2003 ein Umsatz von 62 251 Euro je Beschäftigten erzielt. Damit stieg die Produktivität gegenüber dem vergleichbaren Zeitraum 2002 um 4 265 Euro bzw. 7,4 Prozent.

Thüringer Bauhauptgewerbe im August 2003

Vergleichsangaben für die neuen und alten Bundesländer liegen in ca. drei Wochen vor und werden dann veröffentlicht.