Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 24. September 2003 - Nr. 281

Knapp 9 Prozent der Bodenfläche Thüringens sind Siedlungs- und Verkehrsflächen

Ende 2002 erstreckten sich auf 1 441 km2 bzw. 8,9 Prozent der Bodenfläche Thüringens Siedlungs- und Verkehrsflächen. Auf Siedlungsflächen entfielen dabei 790 km2 (54,8Prozent) und auf Verkehrsflächen 651 km2 (45,2 Prozent).

In den kreisfreien Städten sind 21,6 Prozent der Bodenfläche Siedlungs- und Verkehrsflächen. In den Landkreisen liegt deren Anteil bei 8,2 Prozent.
Dabei reicht die Spanne in den kreisfreien Städten von 15,6 Prozent in Suhl bis 25,7 Prozent in Weimar. In den Landkreisen hat der Saale-Orla-Kreis mit 6,5 Prozent den niedrigsten und das Altenburger Land mit 11,2 Prozent den höchsten Flächenanteil an der Bodenfläche des jeweiligen Kreises.

Informationen über das Wachstum der Siedlungs- und Verkehrsflächen gewinnen unter dem Gesichtspunkt des Umweltschutzes, insbesondere als Indikator des Bodenschutzes, zunehmend Interesse. Zu beachten ist allerdings, dass die Siedlungs- und Verkehrsfläche nicht identisch ist mit der versiegelten Fläche. Die Siedlungs- und Verkehrsflächen (Summe der Gebäude- und Freiflächen, Betriebsfläche (ohne Abbauland), Erholungsfläche, Verkehrsfläche, Friedhof) umfassen somit einen hohen Anteil unbebauter Flächen, auch solcher, die zum Ausgleich für Eingriffe in Natur und Landwirtschaft durch Baumaßnahmen bereitgestellt worden sind.

Gegenüber der erstmaligen Erhebung im Jahr 1993 ist die Siedlungs- und Verkehrsfläche bis Ende 2002 um 165 km2 (+ 12,9 Prozent) angewachsen. Die Siedlungsfläche wuchs hierbei um 130 km2 (+ 19,7 Prozent) und die Verkehrsfläche um 35 km2 (+ 5,7 Prozent).
Die Ausdehnung der Siedlungs- und Verkehrsflächen in den zurückliegenden 10 Jahren liegt somit über der aktuellen Gebietsfläche von Gera-Stadt (152 km2).
Der Anteil der der Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke an der Bodenfläche erhöhte sich von 7,9 Prozent im Jahr 1993 auf 8,9 Prozent im Jahr 2002. Der Siedlungs- und Verkehrsflächenanteil liegt jedoch noch deutlich unter dem der Bundesrepublik. (2001: Anteil von 12,4 Prozent).

Nach einem Zuwachs der Siedlungs- und Verkehrsflächen zwischen 1993 und 1996 um 90 Hektar bzw. 7 Prozent auf 1 365 km2 verlangsamte sich das Wachstumstempo in den Folgejahren. Ende 2000 waren 1 418 km2 (gegenüber 1996: + 3,9 Prozent) Siedlungs- und Verkehrsflächen. Der tägliche Zuwachs an Siedlung- und Verkehrsflächen von 6,1 Hektar zwischen 1993 und 1996 verringerte sich somit auf 3,6 Hektar je Tag im Zeitraum 1997/2000.
Nach einer geringeren Zunahme um 9 km2 auf 1 427 km2 Siedlungs- und Verkehrsflächen im Jahr 2001, fiel das Wachstum mit einer Zunahme um 14 km2 im letzten Jahr wieder etwas höher aus.
Im Jahr 2001 wurden 2,4 Hektar je Tag der Bodenfläche in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewidmet; 2002 betrug der Zuwachs 3,8 Hektar pro Tag. Das entspricht in etwa der Größe von fünf Fußballfeldern.