Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 25. September 2003 - Nr. 275

Bauhauptgewerbe im 1. Halbjahr 2003

Im Thüringer Bauhauptgewerbe lagen Ende Juni 2003 nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik die wertmäßigen Auftragsbestände mit 602 Millionen Euro um 9,0 Prozent über dem Ergebnis vom 31. März 2003 (Neue Bundesländer: 1,5 Prozent, Deutschland: 0,9 Prozent), jedoch um 10,8 Prozent unter dem Niveau von Ende Juni 2002 (Neue Bundesländer: - 4,7 Prozent, Deutschland: - 7,7 Prozent).
Im Vierteljahresdurchschnitt 2003 errechnete sich ein Auftragsbestand von 577 Millionen Euro, der niedrigste seit 1995.

Im Hochbau fielen die Auftragsbestände mit 250 Millionen Euro um 11,4 Prozent geringer aus als am 30. Juni des Vorjahres.
Im gewerblichen Hochbau, der größten Hochbausparte, gingen die Auftragsbestände um 5,4 Prozent auf 119 Millionen Euro zurück. Betroffen war vor allem der Wohnungsbau. Hier gab es ein Minus von 29,3 Prozent und nur noch Aufträge für 38 Millionen Euro. Die Auftragsbestände im öffentlichen Hochbau betrugen 93 Millionen Euro. Das waren 9,4 Prozent weniger als Ende Juni 2002.

Der Tiefbau verzeichnete einen Auftragsrückgang um 10,4 Prozent auf 351 Millionen Euro.
Dies ist vor allem auf den gewerblichen Tiefbau zurückzuführen, der mit 81 Millionen Euro ein Minus von 19,5 Prozent hinnehmen musste. Der Straßenbau, als größte Tiefbausparte, hatte mit 170 Millionen Euro ebenfalls um 8,4 Prozent niedrigere Auftragsbestände als Ende Juni 2002. Im öffentlichen Tiefbau ohne Straßenbau gab es einen Rückgang um 5,2 Prozent auf 100 Millionen Euro.

Unter Zugrundelegung der durchschnittlichen baugewerblichen Umsätze der letzten 12 Monate lag die Reichweite der Aufträge bei 3,7 Monaten. Das war ein geringfügig höheres Auftragspolster als am 30. Juni 2002 (3,6 Monate).

Im Laufe der Jahre ist mit der rückläufigen Entwicklung der Auftragsbestände eine Änderung der Anteile der einzelnen Bausparten einhergegangen. So überwog im Vierteljahresdurchschnitt 1995 der Hochbau noch mit einem Anteil von 68 Prozent am Auftragsbestand insgesamt, u.a. durch den Wohnungsbau und den gewerblichen Hochbau. Auf Grund des deutlichen Rückgangs in den beiden genannten Hochbausparten in den darauf folgenden Jahren, veränderte sich das Verhältnis zugunsten des Tiefbaus. Dieser erreichte im Vierteljahresdurchschnitt 2003 einen Anteil von 58 Prozent.

Auftragsbestände im Thüringer Bauhauptgewerbe Ende Juni 2002 und 2003