Thüringer Landesamt für Statistik - Pressemitteilung


Erfurt, 15. September 2003 - Nr. 271

Verwendung ozonschichtschädigender Stoffe

Erstmals am 16. September 2000 wurde mit einem internationalen Tag zum Schutz der Ozonschicht der Versuch unternommen, weltweit noch stärker auf diese Problematik aufmerksam zu machen.
Durch die Unternehmen mit Sitz in Thüringen wurden im Jahr 2002 mehr ozonschichtschädigende Stoffe verwendet als in den Jahren zuvor, woraus nicht direkt geschlossen werden kann, dass diese Stoffe tatsächlich in die Umwelt gelangten und damit zur Vergrößerung der jedes Jahr gemessenen Ozonlöcher beigetragen haben.

Die Menge der verwendeten ozonschichtschädigenden oder geregelten Stoffe, wie zum Beispiel FCKW, hat sich nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik in Thüringen im Jahr 2002 gegenüber dem Jahr zuvor um 50 Prozent auf 18,8 Tonnen erhöht.
Nicht jeder verwendete Stoff ist gleichermaßen gefährlich für das stratosphärische Ozon, deshalb sind Angaben in ODP-Tonnen aussagekräftiger als die Angabe der verwendeten metrischen Tonnen. Hierzu wird das Gewicht des verwendeten Stoffes mit seinem Gefährdungsfaktor multipliziert und somit in R11-Äquivalente (ein früher häufig verwendetes FCKW) umgerechnet.
Mit 6,4 ODP-gewichteten Tonnen wurden im Jahr 2002 in Thüringen deutlich mehr Gefahrenquellen in Umlauf gebracht als in den Jahren zuvor. Darunter wurden 0,6 Tonnen, also weniger als 10 Prozent, als Kältemittel verwendet. Im Jahr 2002 wurden in Thüringen ozonschichtschädigende Gase hauptsächlich bei der Herstellung, Instandhaltung oder Reinigung von Erzeugnissen verwendet.

Noch vor wenigen Jahren wurden ozonschichtschädigende Stoffe sehr häufig als Kältemittel verwendet, dies ist heute nur noch zum Nachfüllen bestehender Anlagen erlaubt. Bei einen geschlossenen Kreislauf und fachgerechter Entsorgung der Kältemittel emittieren in diesem Bereich nur sehr wenige Ozonkiller.
Die Klimaanlagen in Autos lassen zwar jährlich einen gewissen Anteil entweichen, aber es wird hauptsächlich R134a eingesetzt, ein Gas, welches für die Ozonschicht ungefährlich ist. Es trägt allerdings wie Kohlendioxyd (CO2) zur Klimaerwärmung bei. Direkt in die Umwelt gelangen geringe Mengen ozonschichtschädigende Stoffe, wenn sie zum Beispiel in Asthmasprays als Treibmittel eingesetzt werden.
Bei der Verwendung als Treibmittel bei der Herstellung von Kunst- und Schaumstoffen kann es noch Jahre später zu Emissionen kommen.

Verwendung ozonschichtschädigender und klimawirksamer Stoffe
Jahr Verwendung insgesamt Darunter als Kältemittel
metrische
Tonnen
ODP-
gewichtete
Tonnen
metrische
Tonnen
ODP-
gewichtete
Tonnen
1996 insgesamt 11,4 0,3 9,8 0,2
darunter geregelte Stoffe 3,7 0,3 3,1 0,2
1997 insgesamt 35,1 1,4 33,0 1,3
darunter geregelte Stoffe 11,4 1,3 10,6 1,2
1998 insgesamt 62,3 1,2 58,7 0,6
darunter geregelte Stoffe 12,9 1,2 10,5 0,6
1999 insgesamt 97,1 4,5 89,9 0,6
darunter geregelte Stoffe 16,2 4,5 11,1 0,6
2000 insgesamt 103,5 3,1 100,0 0,5
darunter geregelte Stoffe 12,4 3,1 8,9 0,5
2001 insgesamt 46,7 2,0 44,5 0,6
darunter geregelte Stoffe 12,3 1,9 10,1 0,6
2002 insgesamt 104,8 6,4 93,4 0,6
darunter geregelte Stoffe 18,8 6,4 11,4 0,6