Pressemitteilung 027/2003


Zurückgehende Investitionsbereitschaft der Unternehmen des Thüringer Baugewerbes

Im Geschäftsjahr 2001 wurden nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik im Baugewerbe Investitionen in Höhe von 58 Millionen Euro getätigt. Das waren 36 Millionen Euro (- 38,3 Prozent) weniger als im Jahr 2000, vor allem verursacht vom Bauhauptgewerbe (- 42,3 Prozent). Das Ausbaugewerbe meldete einen Investitionsrückgang von 24,1 Prozent.

Dies geht aus der Unternehmens- und Investitionserhebung hervor, die jährlich im Rahmen der Statistiken des Baugewerbes durchgeführt wird .1)

Bauhauptgewerbe

Nach den für das Jahr 2001 vorliegenden Ergebnissen gab es in Thüringen 408 erfasste Unternehmen des Bauhauptgewerbes mit insgesamt 20 681 Beschäftigten.
Gegenüber dem Jahr 2000 nahm per Saldo die Anzahl der auskunftspflichtigen Unternehmen um 18,7 Prozent ab, resultierend aus einem deutlicheren Abgang von Unternehmen (136) im Vergleich zu den Zugängen (42). Die Beschäftigtenzahl ging um 16,9 Prozent zurück.
Ähnliche Rückgänge wurden bereits im Geschäftsjahr 2000 festgestellt.

Nachdem die Investitionen im Bauhauptgewerbe im Jahr 2000 um 22,5 Prozent zurückgegangen waren, nahmen sie im Jahr 2001 gegenüber dem Vorjahr um 31 Millionen Euro bzw. 42,3 Prozent und damit noch deutlicher ab.
Die Investitionen im Bauhauptgewerbe in Höhe von 42 Millionen Euro wurden wie im Jahr zuvor von rund 88 Prozent aller erfassten Unternehmen getätigt.
Das Minus der Bruttoanlageinvestitionen ergab sich aus der Tendenz, sowohl weniger in Ausrüstungen als auch vor allem in Bauten und Grundstücke zu investieren. In beiden Strukturpositionen wurde ein Rückgang von 36,4 bzw. 77,9 Prozent festgestellt.
Der höchste Anteil an den getätigten Investitionen entfiel im Jahr 2001 mit 40 Millionen Euro (94,5 Prozent) auf die Ausrüstungsgüter. Ein Jahr zuvor waren es 85,7 Prozent.

Die Investitionen pro Beschäftigten beliefen sich im Jahr 2001 auf 2 043 Euro. Sie verringerten sich damit binnen Jahresfrist um 804 Euro, da die Investitionssumme deutlicher abnahm als die Beschäftigtenzahl.
Im Jahre 2001 zeigte das Verhältnis der Investitionen zum Umsatz, dass nur noch 2,5 Prozent des Umsatzes investiv gebunden waren (2000: 3,7 Prozent).

Von der Möglichkeit Ausrüstungen und Immobilien zu mieten oder zu pachten, machten - ähnlich wie im Jahr zuvor - über ein Fünftel der Unternehmen Gebrauch. Der Wert der neu gemieteten und gepachteten Sachanlagen betrug 9 Millionen Euro. Das war 1 Million Euro mehr als im Jahr 2000. Damit spielte das Leasing im Thüringer Bauhauptgewerbe nach wie vor eine beachtliche Rolle.


Ausbaugewerbe

Für das Geschäftsjahr 2001 wurden im Thüringer Ausbaugewerbe 303 meldepflichtige Unternehmen mit 12 280 Beschäftigten registriert. Das waren 66 Unternehmen (109 Abgänge und 43 Zugänge) und fast 2 500 Beschäftigte weniger als im Geschäftsjahr 2000.

Nach Berechnungen des Thüringer Landesamtes für Statistik nahmen die Investitionen dieser Unternehmen gegenüber 2000 um 24,1 Prozent ab, nachdem 2000 zu 1999 ein Rückgang von 22,0 Prozent ermittelt wurde. Dabei verfehlten die Ausrüstungsinvestitionen um 15,0 Prozent und die Investitionen bei Grundstücken und Bauten um 70,5 Prozent das Vorjahresniveau.

Etwa 86 Prozent (2000: 87 Prozent) aller erfassten Unternehmen des Ausbaugewerbes tätigten im Jahr 2001 Investitionen in Höhe von 16 Millionen Euro.
Je Beschäftigten errechnete sich damit eine Investitionssumme von 1 294 Euro. Das waren 122 Euro weniger als im Jahr 2000, was auf einen schnelleren Rückgang des Investitionsvolumens (- 24,1 Prozent) gegenüber der Anzahl der Beschäftigten (- 16,9 Prozent) zurückzuführen ist.

Im Ausbaugewerbe wurden 15 Millionen Euro bzw. 93,7 Prozent in Ausrüstungen, wie z.B. in Maschinen und Geräten investiert (2000: 83,7 Prozent).
Bezogen auf den Umsatz erreichten die Bruttoanlageinvestitionen 2001 einen Anteil von 1,8 Prozent (2000: 2,1 Prozent).

Im Geschäftsjahr 2001 gab es im Ausbaugewerbe 53 Unternehmen mit Mietinvestitionen. Das waren rund 17 Prozent der Unternehmen dieses Bereiches (2000: rund 18 Prozent). Der Wert der neu gemieteten und gepachteten Sachanlagen, die fast ausschließlich Ausrüstungen waren, betrug dabei 3 Millionen Euro.

1) Da auf Bilanzdaten der Unternehmen Bezug genommen wird, kann eine statistische Erhebung erst relativ spät nach Abschluss des Geschäftsjahres erfolgen. In die Erhebung einbezogen sind Unternehmen des Bauhauptgewerbes (Vorbereitende Baustellenarbeiten, Hoch- und Tiefbau) und des Ausbaugewerbes (Bauinstallation, Sonstiges Baugewerbe) mit mindestens 20 Beschäftigten.
Investitionsanteile der Wirtschaftszweige im Baugewerbe

Erfurt, 28. Januar 2003


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