Pressemitteilung 006/2003


Weniger umsatzsteuerpflichtige Unternehmen mit mehr steuerbarem Umsatz und Umsatzsteuer-Vorauszahlungen im Jahr 2001

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen der Umsatzsteuerstatistik 2001 gab es in Thüringen 73 160 umsatzsteuerpflichtige Unternehmen, die eine Umsatzsteuer-Voranmeldung abgaben.
Damit ging nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik die Zahl der Unternehmen gegenüber dem Jahr zuvor um 370 bzw. 0,5 Prozent zurück )*.
Dieser Rückgang wurde vor allem vom Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) (- 425 Unternehmen), vom Gastgewerbe (- 202 Unternehmen) und vom Verarbeitenden Gewerbe (- 152 Unternehmen) verursacht.
Demgegenüber gab es mehr Umsatzsteuerpflichtige in den Wirtschaftsbereichen
Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen, Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen (+ 275 Unternehmen) sowie sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen (+ 227 Unternehmen).

Der steuerbare Umsatz lag im Jahr 2001 in Thüringen bei 45,4 Milliarden Euro.
Er lag damit um 928 Millionen Euro bzw. 2 Prozent über dem Ergebnis des Jahres 2000.
Die in Thüringen steuerbaren Umsätze stiegen vor allem im Verarbeitenden Gewerbe um 1,0 Milliarde Euro, in der Energie- und Wasserversorgung um 255 Millionen Euro und im Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen, Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen um 125 Millionen Euro.
Im Baugewerbe sanken die steuerbaren Umsätze um 552 Millionen Euro.

Unter den umsatzstärksten Wirtschaftsabschnitten dominiert das Verarbeitende Gewerbe mit einem Anteil von 30 Prozent. Es folgte der Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) mit 26 Prozent und das Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen, Erbringung von Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen mit 12 Prozent.
Das Baugewerbe wurde im Jahr 2001 mit 11 Prozent erstmals auf den vierten Rang verdrängt. Hier geht der Anteil seit 1994 stetig zurück. Im Jahr 1994 lag das Baugewerbe noch fast gleichauf mit dem Verarbeitenden Gewerbe mit 21 Prozent.

Fast drei Viertel des Umsatzzuwachses resultierten aus steuerfreien Umsätzen (hierzu gehören z.B. Exporte, Umsätze der Heilberufe, Umsätze im Geld- und Kapitalverkehr oder Umsätze in bestimmten kulturellen und sozialen Bereichen).
Sie erhöhten sich um 690 Millionen Euro auf 4,2 Milliarden Euro.

Die steuerpflichtigen Umsätze stiegen im Jahr 2001 im Vergleich mit dem Jahr zuvor um 238 Millionen Euro auf 41,2 Milliarden Euro.

Die ermittelte Umsatzsteuer vor Abzug der Vorsteuer stieg im Jahr 2001 um 12 Millionen Euro bzw. 0,2 Prozent.

Die an die Finanzverwaltung abgeführten Umsatzsteuer-Vorauszahlungen, die letzten Endes als Mehrwertsteuer von den Verbrauchern erbracht wurden, waren mit 1 464 Millionen Euro um 17 Millionen Euro bzw. 1,2 Prozent höher als im Jahr 2000.

* Dabei ist zu beachten, dass hier nur die Unternehmer umsatzsteuerpflichtig und dementsprechend in die Statistik einbezogen sind, die ihr Unternehmen von Thüringen aus ganz oder überwiegend betreiben.


Umsatzsteuerpflichtig sind Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 16 617 Euro.

So erfolgt die Steuerberechnung:


Steuerbarer Umsatz ohne Umsatzsteuer
- steuerfreier Umsatz
= steuerpflichtiger Umsatz
x Steuersatz
= Umsatzsteuer vor Abzug der Vorsteuer
- Vorsteuerbeträge - Kürzungsbeträge - Sondervorauszahlung
= Umsatzsteuer-Vorauszahlung (Zahllast) oder im Erstattungsfalle der Überschuss


Erfurt, 23. Januar 2003


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