Pressemitteilung 366/2002


Januar bis Oktober 2002: Wohnbaunachfrage um ein Fünftel gesunken

Von Januar bis Oktober 2002 wurden in Thüringen mit den bisher gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 4 126 Wohnungen zum Bau freigegeben. Die Anzahl der genehmigten Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) ging nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber den ersten zehn Monaten 2001 um rund ein Fünftel zurück (21,2 Prozent).
Die seit 1997 andauernde rückläufige Entwicklung, die deutschlandweit bereits seit 1995 zu beobachten ist, setzte sich damit unverändert fort.
Im bisherigen Verlauf des Jahres 2002 wurde das jeweilige Niveau des Vorjahres um ein Fünftel bis ca. ein Viertel verfehlt.

Nicht ganz 83 Prozent der genehmigten Wohnungen werden in Neubauten entstehen.

Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren mit 3 203 Wohnungen 22,0 Prozent weniger eingeplant als von Januar bis Oktober 2001.
In den einzelnen Wohngebäudearten verlief die rückläufige Entwicklung unterschiedlich.
Die Genehmigungen für Einfamilienhäuser sanken um 17,5 Prozent auf 2 278 Wohnungen und die für Wohnungen in Zweifamilienhäusern um 22,1 Prozent auf 452 Wohnungen.
Am deutlichsten ging die Anzahl der in neuen Mehrfamilienhäusern zum Bau freigegebenen Wohnungen zurück. Mit 473 Wohnungen wurden knapp 62 Prozent des entsprechenden Vorjahresergebnisses erzielt.

Die Anzahl der Baugenehmigungen, durch die Wohnungen im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, war ebenfalls rückläufig. Hier wurden mit 723 Wohnungen 30,3 Prozent weniger genehmigt als in den ersten zehn Monaten 2001.

Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten Thüringens, der eingetretenen Marktsättigung und des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus in den neuen Bundesländern, ist auch weiterhin mit einer geringen Nachfrage nach Baugenehmigungen für Wohnbauten, vor allem für Mehrfamilienhäuser, zu rechnen.

Das Auftragsvolumen des Thüringer Bauhauptgewerbes im Wohnungsbau sank in den ersten zehn Monaten 2002 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 28,2 Prozent.
Ausgehend von der dargestellten Situation auf dem Wohnungssektor können in nächster Zeit keinerlei Impulse für die Auftragseingänge im Wohnungsbau in den Betrieben des Bauhauptgewerbes erwartet werden.

Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht „Gemeldete Baugenehmigungen in Thüringen, Oktober 2002“.

Erfurt, 23. Dezember 2002


zum Seitenanfang