Pressemitteilung 272/2002


Rückgang der Baugenehmigungen im Wohnbau setzte sich im Juli 2002 fort

Von Januar bis Juli 2002 wurden in Thüringen mit den bisher gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 2 859 Wohnungen zum Bau frei gegeben. Die Anzahl der genehmigten Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) ging nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik gegenüber den ersten sieben Monaten 2001 um 24,7 Prozent zurück.
Die seit 1997 andauernde rückläufige Entwicklung, die deutschlandweit bereits seit 1995 zu beobachten ist, setzte sich damit fort.

Rund 85 Prozent der genehmigten Wohnungen werden in Neubauten entstehen.
Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren mit 2 250 Wohnungen 25,3 Prozent weniger eingeplant als von Januar bis Juli 2001.
In den einzelnen Wohngebäudearten, verlief die rückläufige Entwicklung unterschiedlich. Bei Einfamilienhäusern lag das Genehmigungsergebnis mit 1 631 Wohnungen um 18,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Bei den Wohnungen in Zweifamilienhäusern (326 Wohnungen) gab es einen Rückgang um 26,2 Prozent. Am deutlichsten ging mit 293 Wohnungen die Anzahl der in neuen Mehrfamilienhäusern zum Bau freigegebenen Wohnungen zurück und erreichte nur gut die Hälfte des entsprechenden Vorjahresergebnisses.

Die Anzahl der Baugenehmigungen, durch die Wohnungen im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen, war ebenfalls rückläufig. Hier wurden mit 442 Wohnungen 38,3 Prozent weniger genehmigt als im Jahr zuvor.

Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten Thüringens, der eingetretenen Marktsättigung und des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus in den neuen Bundesländern, ist auch weiterhin mit einer geringen Nachfrage nach Baugenehmigungen für Wohnbauten, vor allem für Mehrfamilienhäuser, zu rechnen.

Das Auftragsvolumen des Thüringer Bauhauptgewerbes im Wohnungsbau sank in den ersten sieben Monaten 2002 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 29,4 Prozent.
Ausgehend von der dargestellten Situation auf dem Wohnungssektor können in nächster Zeit keinerlei Impulse für die Auftragseingänge im Wohnungsbau in den Betrieben des Bauhauptgewerbes erwartet werden.

Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht „Gemeldete Baugenehmigungen in Thüringen, Juli 2002“.

Erfurt, den 23. September 2002


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