Pressemitteilung 268/2002


Januar bis Juli 2002: Thüringer Einzelhandel weiter im Minus

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik sanken die Umsätze im Thüringer Einzelhandel in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Vergleich mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum nominal (in jeweiligen Preisen) um 4,0 Prozent. Real (preisbereinigt) betrug der Umsatzrückgang 4,8 Prozent.

Mit diesem Ergebnis lagen die Thüringer Einzelhändler unter dem bundesweiten Trend. Bei gleicher Anzahl von verkaufsoffenen Tagen wie im Januar bis Juli 2001 wurden bundesweit nominal 2,5 Prozent und real 3,1 Prozent weniger Waren umgesetzt.

Gemessen am Vorjahresvolumen fehlt den Thüringer Einzelhändlern der Umsatz von rund 7 Verkaufstagen.

Die Umsatzentwicklung in den einzelnen Branchen des Thüringer Einzelhandels verlief unterschiedlich.
In der umsatzstärksten Branche, dem „Einzelhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren sowie mit sonstigen Waren verschiedener Art“ (darunter zählen Supermärkte), wurden nominal 0,8 Prozent mehr, real dagegen 0,8 Prozent weniger Waren abgesetzt als von Januar bis Juli 2001.
Im sonstigen Facheinzelhandel – dazu zählt u.a. der Einzelhandel mit Textilien und Bekleidung, mit Schuhen und Lederwaren, mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen usw. – wurde sowohl nominal (- 7,7 Prozent) als auch real (- 8,4 Prozent) das Ergebnis der ersten sieben Monate des Jahres 2001 deutlich unterschritten.

Die unterschiedliche Umsatzentwicklung zwischen dem Lebensmittel- und dem Nichtlebensmittelbereich ist u.a. auf die wirtschaftliche Situation der Bevölkerung – verbunden mit einer zunehmenden Kaufzurückhaltung – zurückzuführen.
Größere, teuere und nicht unbedingt erforderliche Anschaffungen werden von einem ständig zunehmenden Bevölkerungskreis auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Dieses Kaufverhalten fand seinen Ausdruck im Umsatzrückgang gegenüber Januar bis Juli 2001 u.a. im Einzelhandel mit

elektrischen Haushalts-, Rundfunk-, TV-Geräten usw. (- 22,0 Prozent),
Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat (- 16,2 Prozent)
und
Textilien, Bekleidung und Schuhen (- 2,9 Prozent).

Im Ergebnis der unterschiedlichen Umsatzentwicklung im Lebensmittelbereich (+0,5 Prozent) und im Nichtlebensmittelbereich (- 7,7 Prozent) verschoben sich auch die Anteile am Einzelhandelsumsatz insgesamt. Der Anteil des Lebensmittelbereiches stieg von 45,3 Prozent im Durchschnitt der Monate Januar bis Juli 2001 auf 47,4 Prozent in diesem Jahr.
Gleichzeitig ging der Anteil des Nichtlebensmittelbereiches im vergleichbaren Zeitraum von 54,7 auf 52,6 Prozent zurück.

Eine deutlich rückläufige Tendenz (- 14,0 Prozent) meldete auch der Einzelhandel nicht in Verkaufsräumen. Dazu zählt u.a. der Versandhandel, der Einzelhandel an Verkaufsständen und auf Märkten sowie der Einzelhandel vom Lager.
Im Durchschnitt der ersten sieben Monate dieses Jahres wurden von dieser Verkaufsform 3,7 Prozent (Januar bis Juli 2001: 4,2 Prozent) des gesamten Thüringer Einzelhandelsumsatzes erbracht.

Der Anteil des stationären Einzelhandels (in Verkaufsräumen) am Einzelhandelsumsatz stieg damit von 95,8 auf 96,3 Prozent.

Im Durchschnitt der ersten sieben Monate dieses Jahres waren im Thüringer Einzelhandel 3,3 Prozent weniger Beschäftigte tätig als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Bedingt durch den Rückgang der Vollzeitbeschäftigten um 6,1 Prozent verschob sich die Struktur weiter zu Gunsten der Teilzeitbeschäftigten.
Betrug der Anteil der Teilzeitbeschäftigten an den Beschäftigten im Thüringer Einzelhandel insgesamt im Durchschnitt der ersten sieben Monate des Vorjahres 49,1 Prozent, so gingen von Januar bis Juli 2002 mehr als die Hälfte (50,6 Prozent) aller Beschäftigten einer Teilzeittätigkeit nach.

Erfurt, den 16. September 2002


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