Pressemitteilung 251/2002


Das Thüringer Bauhauptgewerbe im Juni und im 1. Halbjahr 2002 im Vergleich

Im Juni 2002 ging nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik der Umsatz in den Thüringer Betrieben des Bauhauptgewerbes mit 15,6 Prozent im Vergleich zum Juni 2001 deutlicher als in den neuen Bundesländern und in Deutschland zurück.
Der preisbereinigte Index des Auftragseingangs, der als ein wichtiger Frühindikator zur konjunkturellen Entwicklung gilt, lag in Thüringen um 26,1 Prozent unter dem Wert vom Juni 2001. Der Index für Deutschland verringerte sich um 10,1 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten sank in Thüringen im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat um 20,8 Prozent und damit deutlicher als in den neuen Bundesländern und in Deutschland.
Die Umsatzproduktivität (absolut) lag in Thüringen mit 8 482 Euro unter dem Umsatz je Beschäftigten der neuen Bundesländer und Deutschlands. Die Steigerung zum vergleichbaren Vorjahresmonat fiel in Thüringen höher als in Deutschland aus, aber wesentlich geringer als in den neuen Bundesländern.
Der Rückgang der geleisteten Arbeitsstunden war in Thüringen im Vergleich mit den neuen Bundesländern und Deutschland am größten (- 23,2 Prozent).

Im 1. Halbjahr 2002 verringerte sich der Umsatz in den Betrieben des Thüringer Bauhauptgewerbes um 15,6 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. In Deutschland und den neuen Bundesländern war der Rückgang nur halb so groß.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres verzeichneten die bauhauptgewerblichen Betriebe Thüringens preisbereinigt 12,8 Prozent geringere Auftragseingänge als vor Jahresfrist. In Deutschland verringerte sich die Baunachfrage mit 5,9 Prozent gemäßigter.

Mit einem Rückgang der Beschäftigtenzahlen um etwa ein Fünftel lag Thüringen im Durchschnitt des 1. Halbjahres 2002 über dem rückläufigen Ergebnis der neuen Bundesländer. In Deutschland ging die Beschäftigtenzahl um ein reichliches Zehntel zurück.
Auch bei den geleisteten Arbeitsstunden wurde für Thüringen der höchste Rückgang registriert. In den neuen Bundesländern und in Deutschland sank die Zahl der geleisteten Arbeiterstunden ebenfalls, aber geringer.
Der größte Zuwachs des Umsatzes je Beschäftigten wurde für die neuen Bundesländer ermittelt. Für Thüringen ergab sich mit 5,3 Prozent ein um die Hälfte geringerer Anstieg. Deutschlandweit waren es 4,7 Prozent.

Ausgewählte Merkmale für Deutschland, die neuen Bundesländer und Thüringen
im Bauhauptgewerbe 1) Juni 2002 und Januar bis Juni 2002
Merkmal Einheit Juni 2002 Januar bis Juni 2002
Absolute
Werte
Entwicklung
zum Vorjah-
resmonat
um %
Absolute
Werte
Entwicklung
zum Vorjahres-
zeitraum
um %
Beschäftigte im Monatsdurchschnitt Deutschland 1000
Personen
518,1 -12,1 514,0 -11,7
Neue Bundesländer 137,8 -17,4 136,7 -17,2
Thüringen 22,2 -20,8 21,7 -19,8
Arbeitsstunden Deutschland Millionen
Stunden
54,41 -11,8 282,73 -12,6
Neue Bundesländer 14,95 -18,7 77,94 -16,8
Thüringen 2,47 -23,2 12,20 -21,9
Lohn und Gehalt Deutschland Millionen
EUR
1 247,3 -11,5 7 207,5 -9,3
Neue Bundesländer 262,9 -16,5 1 529,1 -15,0
Thüringen 42,1 -19,6 238,8 -17,2
Gesamtumsatz Deutschland Millionen
EUR
5 394,5 -9,0 26 371,6 -7,5
Neue Bundesländer 1 253,1 -10,5 5 946,5 -8,3
Thüringen 188,3 -15,6 867,8 -15,6
Umsatz-
produktivität
Deutschland EUR 10 412 3,5 51 308 4,7
Neue Bundesländer 9 095 8,3 43 516 10,7
Thüringen 8 482 6,6 39 925 5,3
Index des Auftragseingangs Deutschland Basis 1995=100 83,7 -10,1 71,2 -5,9
Thüringen 71,0 -26,1 57,8 -12,8

1) Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigte

Erfurt, den 03. September 2002


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