Pressemitteilung 227/2002


Ergebnisse der Obstanbauerhebung 2002

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik befassten sich im Frühjahr 2002 insgesamt 63 Betriebe mit Verkaufsanbau von Obst. Auf einer Baumobstfläche von 2 247 Hektar (Nettofläche, d.h. abgezogen sind hierbei bereits Wege und andere Flächen, die nicht zur Produktion gehören) stehen insgesamt 3 348 400 Bäume. Mit der Halbierung der Zahl der Betriebe zwischen 1992 und 1997 (1992: 100 Betriebe; 1997: 50 Betriebe) nahm auch die Baumobstfläche um 336 ha auf 2 109 ha im Jahr 1997 ab. In den zurückliegenden fünf Jahren ist jedoch wieder eine Belebung in dieser Sparte zu verzeichnen. Die Zahl der Betriebe mit Obstbau erhöhte sich um ein Viertel (+13 Betriebe) und die Fläche stieg um knapp 7 Prozent bzw. um 138 Hektar an.

In Thüringen werden vor allem Äpfel erzeugt, deren Anlagen 50 Prozent der gesamten Thüringer Baumobstflächen einnehmen. Auf Grund von Dichtpflanzungen - 22 Prozent aller Apfelbäume stehen in Dichtpflanzungen mit 4 000 und mehr Bäumen je Hektar - liegt deren Anteil an den Obstbäumen insgesamt sogar bei 76 Prozent. Insgesamt wurden 2 534 800 Apfelbäume erfasst. Dabei werden von den Obstanbaubetrieben vordergründig Tafelobstsorten bevorzugt. 90 Prozent der Apfelsorten (2 288 500 Bäume) zählen zum Tafelobst. Spitzenreiter ist die Sorte „Jonagold“ mit einem Fünftel an allen Tafelobstbäumen, gefolgt von den Sorten „Elstar“ sowie „Shampion“ mit jeweils 10 Prozent Anteil.

Eine weitere Bedeutung haben in Thüringen die Sauerkirschen mit einer Anbaufläche von 671 Hektar und 555 200 Bäumen. Hier dominiert das Verwertungsobst mit 529 200 Bäumen (95 Prozent aller Sauerkirschbäume).

Sowohl Süßkirschen als auch Pflaumen und Zwetschen haben mit 102 700 bzw. 83 300 Bäumen in Thüringen nur eine untergeordnete Bedeutung. Noch geringer ist die Zahl der Birnbäume. Zur Erhebung 2002 wurden insgesamt 31 500 Bäume erfasst. Süßkirschen stehen dabei auf 231 Hektar, Pflaumen und Zwetschen auf 118 Hektar und Birnen auf 29 Hektar.

Regional betrachtet konzentriert sich der Obstbau in den Kreisen Gotha und Sömmerda mit knapp zwei Drittel aller Baumobstflächen und sieben Zehntel aller Obstbäume. 37 Prozent aller Obstbaubetriebe sind in diesen Kreisen angesiedelt.

Bei gesamtdeutscher Betrachtung nimmt Thüringen - mit Ausnahme bei Sauerkirschen - im Obstbau eine untergeordnete Position ein. Zur Obstanbauerhebung im Jahr 1997 hatten von bundesweit insgesamt 21 611 Obstbaubetrieben lediglich 50 Betriebe bzw. 0,2 Prozent der Obstbaubetriebe von Deutschland ihren Betriebssitz in Thüringen. Diese Betriebe bewirtschafteten mit 2 109 Hektar 3,8 Prozent der 55 018 Hektar großen Baumobstfläche von Deutschland insgesamt. Mit 2,9 Millionen Bäumen standen nur 4,2 Prozent der bundesweit 67,8 Millionen Obstbäume in Thüringer Betrieben.

Anders zeigt sich das Verhältnis bei Sauerkirschen. Im Jahr 1997 standen mit über 541 Tausend Bäumen 17 Prozent der 3,2 Millionen Sauerkirschbäume Deutschlands insgesamt in den Thüringer Obstbaubetrieben. Nahezu jeder achte Hektar der mit Sauerkirschen bepflanzten Obstanlagen lag 1997 in Bewirtschaftung von Thüringer Betrieben.

Erfurt, den 16. August 2002


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