Pressemitteilung 104/2002


Thüringer gaben in den ersten zwei Monaten weniger aus

Die Unternehmen des Thüringer Einzelhandels setzten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik in den ersten beiden Monaten dieses Jahres nominal (in jeweiligen Preisen) 3,7 Prozent weniger Waren um als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Real (preisbereinigt) betrugen die Umsatzverluste 5,5 Prozent. Mit diesem Ergebnis verzeichnete der Thüringer Einzelhandel den schlechtesten Start in ein neues Jahr seit 1995.

Der saisonbedingt ohnehin niedrige Umsatz im Thüringer Einzelhandel im Januar 2002 wurde im Februar noch unterschritten.
Im Februar 2002 wurden nominal 1,5 Prozent weniger Waren umgesetzt als im Januar. Gegenüber Februar 2001 waren es 3,6 Prozent weniger.
Eine Ursache für den Rückgang ist in dem unbefriedigenden Verlauf des diesjährigen Winterschlussverkaufes zu sehen. Trotz hoher Preisnachlässe wurde das Umsatzniveau des Vorjahres nicht erreicht. Frühlingshafte Temperaturen ließen die Käufer nicht mehr an den Winter denken.

Auch bundesweit mussten die Einzelhändler Umsatzverluste hinnehmen. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2002 wurden nominal 0,4 und real 2,1 Prozent weniger Waren umgesetzt als im Januar und Februar 2001.

Die rückläufige Umsatzentwicklung im Thüringer Einzelhandel in den ersten zwei Monaten wurde im wesentlichen von einer der umsatzstärksten Wirtschaftsgruppen, dem sonstigen Facheinzelhandel beeinflusst. Nominal setzte diese Branche 8,7 Prozent weniger Waren um als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, real war es rund ein Zehntel weniger. Der Anteil dieser Branche am Umsatz im Thüringer Einzelhandel ging von 35,1 Prozent im Jahr 2001 auf 33,3 Prozent im Jahr 2002 zurück. Zum sonstigen Facheinzelhandel zählt u.a. der Einzelhandel mit Textilien und Bekleidung, mit Schuhen und Lederwaren, mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat, mit elektrischen Haushalts-, Rundfunk- und Fernsehgeräten.
Den deutlichsten Umsatzverlust um 20,7 Prozent gab es im Einzelhandel nicht in Verkaufsräumen. Da der Anteil dieser Wirtschaftsgruppe am Gesamtumsatz bei rund 3 Prozent liegt, beeinflusste dieser Rückgang das Gesamtergebnis kaum.

Im Durchschnitt der ersten beiden Monate dieses Jahres waren im Thüringer Einzelhandel 0,8 Prozent mehr Beschäftigte tätig als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Diese Entwicklung ist einzig auf den Anstieg der Anzahl Teilzeitbeschäftigten um 3,7 Prozent zurückzuführen. Der Stellenabbau der Vollzeitstellen setzte sich weiter fort (-1,9 Prozent).

Die Beschäftigungsentwicklung in den einzelnen Branchen verlief differenziert. Während der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art sowie die Apotheken und der Facheinzelhandel mit medizinischen Artikeln usw. 4,4 bzw. 7,9 Prozent mehr Personen beschäftigte, bauten alle anderen Branchen Personal ab (siehe Tabelle).
Besonders viele Beschäftigte verloren im Facheinzelhandel mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren ihre Arbeit. Rund jeder achte Arbeitsplatz wurde in dieser Branche gestrichen. Es folgte der sonstige Facheinzelhandel mit minus 2,2 Prozent.

Erfurt, den 15. April 2002


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