Pressemitteilung 101/2002


Seit drei Monaten Preisstagnation im Thüringer Bauwesen

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik blieb der Baupreisindex für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude einschließlich Umsatzsteuer im Berichtsmonat Februar 2002 gegenüber November 2001 auf einem Indexstand von 95,3 (Basis 1995 = 100).
Die Baupreise sind seit einem Jahr weiter gesunken und lagen um 0,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau (November 2001: – 0,6 Prozent).

In Thüringen wurden die niedrigsten Baupreise hauptsächlich durch Preisrückgänge bei Rohbauarbeiten verursacht. Die Preise waren hier seit November 2001 bis Februar 2002 um 0,3 Prozent und im Vergleich zum Februar 2001 um 1,7 Prozent niedriger. Deutlich weniger als vor Jahresfrist wurde für Beton- und Stahlbetonarbeiten (- 3,5 Prozent), Gerüstarbeiten (- 2,5 Prozent) und Mauerarbeiten (- 1,4 Prozent) bezahlt. Gestiegen sind die Preise u. a. für Entwässerungskanalarbeiten (+ 1,8 Prozent) und Erdarbeiten (+ 1,4 Prozent).

Im Bereich Ausbauarbeiten erhöhten sich die Baupreise sowohl in den vergangenen drei Monaten als auch gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresmonat geringfügig um jeweils 0,1 Prozent. Differenzierter waren die Veränderungen in den einzelnen Gewerken. Innerhalb eines Jahres verteuerten sich überdurchschnittlich die Preise u. a. für Verglasungsarbeiten (+ 6,8 Prozent), Rollladenarbeiten (+ 3,6 Prozent), Dämmarbeiten an technischen Anlagen (+ 3,1 Prozent) und bauliche Leistungen an Heiz- und zentralen Wassererwärmungsanlagen (+ 3,0 Prozent). Deutlich preiswerter wurden Fliesen- und Plattenarbeiten (- 4,3 Prozent), Parkettarbeiten (- 3,1 Prozent), Putz- und Stuckarbeiten sowie Maler- und Lackierarbeiten (je – 3,0 Prozent).

Der Baupreisindex für die Instandhaltung von Wohngebäuden einschließlich Schönheitsreparaturen fiel auf einen Stand von 96,6. Damit wurde der niedrigsten Stand seit Mai 1994 (96,6) erreicht. Gegenüber dem vergangenen Vierteljahr gingen die Baupreise um 0,3 Prozent und gegenüber Februar 2001 um 0,5 Prozent zurück. Bei Schönheitsreparaturen in einer Wohnung (Maler-, Lackier- und Tapezierarbeiten) war der Preisrückgang noch deutlicher (- 0,9 bzw. – 2,8 Prozent). Der Preisindex sank hier sogar auf das Niveau von 1992 (Februar 2002: 87,6 /Jahresdurchschnitt 1992: 85,3).

Der seit zwei Jahren beim Bau gewerblicher Betriebsgebäude anhaltende Preisauftrieb setzte sich im Februar 2002 fort. Die Jahresteuerungsrate betrug 0,3 Prozent. Die Baupreise für die Errichtung von Bürogebäuden blieben gegenüber Februar 2001 konstant.

Im thüringischen Straßenbau zeichnete sich nach zweijährigem Preisanstieg im Februar 2002 im Vergleich zum Februar 2001 ein leichter Rückgang ab (- 0,1 Prozent). Der Preis für Ortskanäle ging gegenüber Februar 2001 um 0,5 Prozent zurück. Für den Bau von Kläranlagen wurden um 0,4 Prozent höhere Preise erzielt.

Detaillierte Angaben enthält der Statistische Bericht „Preisindizes für Bauwerke in Thüringen, Februar 2002“.

Erfurt, den 12. April 2002


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