Pressemitteilung 189/2000


Fast 1 500 Strafgefangene in Thüringens Justizvollzugsanstalten

Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, waren in den Justizvollzugsanstalten Thüringens am 31. März 2000 über 1 900 Personen inhaftiert, darunter 1 477 rechtskräftig zu Freiheitsentzug verurteilte Strafgefangene. Damit stieg die Anzahl der Strafgefangenen gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres um 140 Personen bzw. 10,5 Prozent.
Der Anteil der Strafgefangenen an den an diesem Tag insgesamt Inhaftierten (einschließlich Untersuchungshaft und sonstigem Freiheitsentzug) blieb unverändert gegenüber dem Vorjahresstichtag bei 78 Prozent. Dabei verbüßen 246 der Strafgefangenen eine Jugendstrafe, 15 Häftlinge weniger als am 31. März 1999. Demgegenüber stand eine Erhöhung der nach allgemeinem Strafrecht verurteilten Personen um 155 auf 1 231 Gefangene.
Nach wie vor waren Diebstahl und Unterschlagung mit 339 Fällen (23 Prozent der Strafgefangenen) die häufigste Ursache für den Freiheitsentzug. An zweiter Stelle folgte mit dem höchsten Zuwachs um 71 auf 316 Strafgefangene die Hauptdeliktgruppe "andere Straftaten gegen die Person (außer im Straßenverkehr)". Dies war insbesondere auf eine Zunahme der wegen Körperverletzungsdelikten unterschiedlicher Schwere im Strafvollzug befindlichen Gefangenen um 61 auf 195 zurückzuführen. Des weiteren gehören hier auch Inhaftierungen wegen Mord (53 Strafgefangene) und Totschlag (23 Strafgefangene) dazu. Weitere deutliche Erhöhungen der Anzahl der Strafgefangenen waren wegen Raub und Erpressung (+ 36), Straftaten nach dem Straßenverkehrsgesetz (+ 32) und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (+ 24) zu verzeichnen.

Fast 60 Prozent der Strafgefangenen (859) war bereits vorbestraft. Mehr als jeder Vierte von ihnen hatte 5 bis 10 Vorstrafen, 51 Gefangene hatten mehr als 10 Vorstrafen aufzuweisen.

Mit einer voraussichtlichen Vollzugsdauer bis maximal einem Jahr waren 40 Prozent der Strafgefangenen inhaftiert, 49 Prozent verbüßen eine Strafe von mehr als einem bis zu fünf Jahren und 11 Prozent von mehr als fünf Jahren, darunter 24 Personen (Vorjahr: 22 Personen) mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe.

Diese und weitere detaillierte Informationen sind im Statistischen Bericht "Strafgefangene und Verwahrte in den Justizvollzugsanstalten Thüringens am 31. März 2000" enthalten.

Erfurt, 8. September 2000


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