Pressemitteilung 171/2000


Fahrzeugbau, Ernährungsgewerbe und Büromaschinenhersteller
im 1. Halbjahr 2000 weiterhin die umsatzstärksten Industriewirtschaftszweige in Thüringen

Die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten1) der 22 Wirtschaftszweige Thüringens verzeichneten nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik von Januar bis Juni 2000 mit 17,6 Milliarden DM deutliche Umsatzsteigerungen gegenüber dem 1. Halbjahr 1999 (+ 16,2 Prozent).

Die höchsten Umsätze erzielten die Wirtschaftszweige:
Fahrzeugbau (2 077 Millionen DM, Entwicklung zum 1. Halbjahr 1999 um + 13,6 Prozent),
Ernährungsgewerbe (1 986 Millionen DM, + 9,2 Prozent),
Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten usw. (1 590 Millionen DM, + 34,8 Prozent).
Damit erzielten diese drei Industriezweige ein Drittel des Gesamtumsatzes. Umsätze über 1 Milliarde DM meldeten auch die Wirtschaftszweige:
Herstellung von Metallerzeugnissen (1 411 Millionen DM, +  18,4 Prozent),
Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung usw. (1 254 Millionen DM, + 19,8 Prozent),
Maschinenbau (1 252 Millionen DM, + 5,1 Prozent),
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (1 143 Millionen DM, + 25,1 Prozent) und
Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden (1 129 Millionen DM, + 2,2 Prozent).

Die Wirtschaftszweige Recycling (Anteil am Gesamtumsatz: 0,2 Prozent, Entwicklung zum 1. Halbjahr 1999 um + 52,6 Prozent),
Bekleidungsgewerbe (0,2 Prozent, - 6,7 Prozent) und
Sonstiger Fahrzeugbau (0,5 Prozent, - 0,5 Prozent) sind in Thüringen nur in geringem Maße vertreten.

Der Anteil des Auslandsumsatzes am Umsatz insgesamt (Exportquote) betrug im 1. Halbjahr 22,3 Prozent und stieg gegenüber dem 1. Halbjahr 1999 um 18,7 Prozent.

Die Wirtschaftszweige mit der höchsten Exportquote waren:
Medizin-, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, Optik (41,0 Prozent, 1. Halbjahr 1999: 33,3 Prozent),
Chemische Industrie (38,9 Prozent, 40,7 Prozent),
Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik (38,0 Prozent, 34,2 Prozent),
Metallerzeugung und -bearbeitung (37,8 Prozent, 29,4 Prozent),
Fahrzeugbau (35,2 Prozent, 33,2 Prozent),
Papiergewerbe (31,2 Prozent, 23,1 Prozent),
Holzgewerbe (25,6 Prozent, 29,2 Prozent),
Textilgewerbe (24,2 Prozent, 15,7 Prozent) und
Maschinenbau (23,8 Prozent, 21,2 Prozent).

Niedrige Exportquoten wurden in den Betrieben der Wirtschaftszweige
Sonstiger Fahrzeugbau (2,9 Prozent, 3,2 Prozent),
Bekleidungsgewerbe (3,1 Prozent, 4,2 Prozent) und
Ernährungsgewerbe (4,8 Prozent, 3,3 Prozent) ermittelt.

Im 1. Halbjahr 2000 meldeten die Thüringer Industriebetriebe im Monatsdurchschnitt 129 795 Beschäftigte. Das waren 7,0 Prozent mehr als im 1. Halbjahr 1999.

Folgende Wirtschaftszweige mit einer hohen Beschäftigtenzahl im Monatsdurchschnitt wurden ermittelt:
Herstellung von Metallerzeugnissen (15 192 Personen, Entwicklung zum 1. Halbjahr 1999 um 11,4 Prozent),
Ernährungsgewerbe (15 160 Personen, + 3,9 Prozent),
Maschinenbau (13 985 Personen, + 1,8 Prozent),
Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden (11 115 Personen, + 3,3 Prozent),
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (9 997 Personen, + 13,5 Prozent),
Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung usw. (9 486 Personen, + 7,6 Prozent) und
Fahrzeugbau (8 695 Personen, + 16,0 Prozent).

Geringere Beschäftigtenzahlen gibt es in den Wirtschaftszweigen Recycling (319 Personen, + 14,9 Prozent) und
Bekleidungsgewerbe (637 Personen, - 25,6 Prozent).

Die Produktivität (berechnet als Umsatz je Beschäftigten) erreichte im 1. Halbjahr 2000 eine Höhe von 135 481 DM und stieg zum Vergleichszeitraum des Vorjahres um 8,6 Prozent.
Die höchste Produktivität wurde für den Wirtschaftszweig
Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten usw. (1 274 184 DM Umsatz je Beschäftigten, Entwicklung zum 1. Halbjahr 1999 um + 19,0 Prozent) ermittelt.
Es folgen Fahrzeugbau (238 825 DM, - 2,1 Prozent),
Papiergewerbe (156 459 DM, + 36,7 Prozent),
Holzgewerbe (145 806 DM, + 5,9 Prozent),
Chemische Industrie (142 885 DM, + 3,0 Prozent) und
Metallerzeugung und -bearbeitung (136 000 DM, + 17,9 Prozent).

Deutlich unter dem Landesdurchschnitt lagen
das Bekleidungsgewerbe (41 829 DM, + 21,4 Prozent) und
das Textilgewerbe (70 862 DM, + 0,8 Prozent).

1) Zur Entlastung kleinerer Betriebe werden monatlich nur die Betriebe von Unternehmen mit im Allgemeinen 20 und mehr Beschäftigten der Industrie (Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe) befragt.

Eine Zusammenfassung aller Ergebnisse enthält die folgende Tabelle:

Ausgewählte Merkmale nach Wirtschaftszweigen im 1. Halbjahr 2000
Land
Wirtschaftsabteilung
Umsatz insgesamt Auslandsumsatz
absolut Anteil Ent-
wicklung
absolut Anteil Ent-
wicklung
1.000 DM % um % 1.000 DM % um %
Thüringen 17 584 793 . 16,2 3 927 856 . 38,7
Ernährungsgewerbe 1 986 390 11,3 9,2 94 559 2,4 57,6
Tabakverarbeitung . . . . . .
Textilgewerbe 256 744 1,5 0,6 62 176 1,6 55,3
Bekleidungsgewerbe 26 659 0,2 -6,7 823 0,0 -34,2
Ledergewerbe . . . . . .
Holzgewerbe (ohne Herstellung von Möbeln) 575 447 3,3 7,8 147 330 3,8 -5,5
Papiergewerbe 348 486 2,0 51,4 108 869 2,8 104,5
Verlagsgewerbe, Druckgewerbe, Vervielfältigung von Bild-, Ton- und Datenträgern 541 999 3,1 13,8 43 796 1,1 9,2
Chemische Industrie 588 375 3,3 12,6 229 007 5,8 24,5
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 1 142 780 6,5 25,1 195 152 5,0 100,7
Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden 1 129 033 6,4 2,2 161 445 4,1 32,2
Metallerzeugung und -bearbeitung 472 736 2,7 28,2 178 822 4,6 64,8
Herstellung von Metallerzeugnissen 1 410 576 8,0 18,4 219 544 5,6 18,8
Maschinenbau 1 251 814 7,1 5,1 298 386 7,6 18,3
Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen 1 589 969 9,0 34,8 . . .
Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung u.Ä. 1 253 663 7,1 19,8 136 659 3,5 34,5
Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik 563 377 3,2 91,5 213 904 5,4 67,4
Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik 879 019 5,0 16,1 360 371 9,2 43,0
Fahrzeugbau 2 076 587 11,8 13,6 731 033 18,6 20,6
Sonstiger Fahrzeugbau 84 832 0,5 -0,5 2 420 . .
Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten, Spielwaren u.s. 728 426 4,1 5,2 78 584 2,0 19,1
Recycling 29 852 0,2 52,6 . . .

Ausgewählte Merkmale nach Wirtschaftszweigen im 1. Halbjahr 2000
Land
Wirtschaftsabteilung
Beschäftigte Umsatzproduktivität
absolut Anteil Ent-
wicklung
absolut Ent-
wicklung
Personen1) % um % DM um %
Thüringen 129 795 . 7,0 135 481 8,6
Ernährungsgewerbe 15 160 11,7 3,9 131 025 5,0
Tabakverarbeitung . . . . .
Textilgewerbe 3 623 2,8 -0,2 70 862 0,8
Bekleidungsgewerbe 637 0,5 -25,6 41 829 21,4
Ledergewerbe . . . . .
Holzgewerbe (ohne Herstellung von Möbeln) 3 947 3,0 1,9 145 806 5,9
Papiergewerbe 2 227 1,7 10,8 156 459 36,7
Verlagsgewerbe, Druckgewerbe, Vervielfältigung von Bild-, Ton- und Datenträgern 4 047 3,1 14,1 133 943 -0,3
Chemische Industrie 4 118 3,2 9,3 142 885 3,0
Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 9 997 7,7 13,5 114 310 10,2
Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden 11 115 8,6 3,3 101 580 -1,1
Metallerzeugung und -bearbeitung 3 476 2,7 8,8 136 000 17,9
Herstellung von Metallerzeugnissen 15 192 11,7 11,4 92 853 6,2
Maschinenbau 13 985 10,8 1,8 89 509 3,2
Herstellung von Büromaschinen, Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen 1 248 1,0 13,3 1 274 184 19,0
Herstellung von Geräten der Elektrizitätserzeugung, -verteilung u.Ä. 9 486 7,3 7,6 132 159 11,3
Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik 4 245 3,3 14,9 132 710 66,7
Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik 7 365 5,7 12,1 119 345 3,5
Fahrzeugbau 8 695 6,7 16,0 238 825 -2,1
Sonstiger Fahrzeugbau 927 0,7 -1,5 91 512 1,0
Herstellung von Möbeln, Schmuck, Musikinstrumenten, Sportgeräten, Spielwaren u.s. 7 811 6,0 0,5 93 254 4,7
Recycling 319 0,2 14,9 93 531 32,8

1) Monatsdurchschnitt

Erfurt, 17. August 2000


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