Pressemitteilung 121/2000


Wohnungsbaunachfrage im 1. Vierteljahr 2000
Mehr Genehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser,
deutlich weniger für Mehrfamilienhäuser

Von Januar bis März 2000 wurden in Thüringen mit den bisher gemeldeten Baugenehmigungen bzw. Bauanzeigen 2 155 Wohnungen zum Bau freigegeben. Davon entstehen nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 76,2 Prozent in Neubauten und 23,8 Prozent durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden.
Damit ging die Anzahl der genehmigten Wohnungen (einschließlich Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) im 1. Vierteljahr 2000 gegenüber dem Vorjahresberichtszeitraum um 18,2 Prozent zurück.

Im Wohnungsneubau hatten die Bauherren mit 1 581 Wohnungen 9,0 Prozent weniger eingeplant als von Januar bis März 1999. Dieser Rückgang ist allein auf Wohngebäude mit 3 und mehr Wohnungen zurückzuführen. Mit 260 Wohnungen wurde das Ergebnis des Vorjahreszeitraums um 54,1 Prozent unterschritten. Dagegen stieg die Zahl der genehmigten Wohnungen in neuen Einfamilienhäusern um 13,6 Prozent auf 1 071 Wohnungen, in neuen Zweifamilienhäusern um 9,6 Prozent auf 250 Wohnungen.

Auf Grund des hohen Leerstandes an Mietwohnungen vor allem in den größeren Städten in Thüringen und des Wegfalls der besonderen steuerlichen Förderung des Mietwohnungsbaus in den neuen Bundesländern ist auch weiterhin mit einer geringeren Nachfrage nach Baugenehmigungen für Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zu rechnen. Die gegenläufige Tendenz bei Eigenheimen und Mietwohnungen wird damit bestehen bleiben. 

Ebenfalls ging die Anzahl der Baugenehmigungen zurück, durch dieWohnungen im Rahmen von Um-, Aus- und Erweiterungsbauten an bestehenden Gebäuden entstehen sollen. Hier wurden im 1. Vierteljahr dieses Jahres mit 512 Wohnungen 39,9 Prozent weniger genehmigt als im 1. Vergleichszeitraum 1999.

Die geplante Wohnfläche der Neubauwohnungen blieb mit 174 840 m² in etwa auf dem Niveau der ersten drei Monate 1999.
Die durchschnittliche Wohnfläche je genehmigte Neubauwohnung fällt - bedingt durch den zurückgehenden Anteil an Mehrfamilienhäusern - mit rund 111 m² um ca. 9 m² größer aus als im 1. Vierteljahr 1999. Die größten Wohnungen werden mit durchschnittlich 125 m² in Einfamilienhäusern entstehen. Die durchschnittliche Wohnungsgröße der genehmigten Zweifamilienhäuser betrug 87 m² und im Geschosswohnungsbau 75 m².

Die von den Bauherren veranschlagten Baukosten für neue Wohngebäude stiegen gegenüber dem 1. Vierteljahr 1999 um 3,7 Prozent auf 411 Millionen DM. 

Ausgehend von der Entwicklung der Baugenehmigungen für den Wohnungsbau können damit in nächster Zeit von diesem Bereich noch keine entscheidenden Impulse für die Auftragseingänge in den Betrieben des Bauhauptgewerbes erwartet werden.
So gingen in den ersten drei Monaten dieses Jahres die Auftragseingänge im Wohnungsbau im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 36,6 Prozent zurück. 

Detaillierte Landes- und Kreisergebnisse enthält der demnächst erscheinende Bericht "Gemeldete Baugenehmigungen in Thüringen, März 2000".

Erfurt, 15. Juni 2000


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