Pressemitteilung 017/2000


Öffentliche Unternehmen in Thüringen erzielten 6,4 Milliarden DM Umsatzerlöse

Im Jahre 1997 gab es nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 453 öffentlich bestimmte Fonds, Einrichtungen und Wirtschaftsunternehmen (FEU) mit kaufmännischem Rechnungswesen. So werden die Einheiten bezeichnet, die in engem Bezug zu den Gemeinden, Landkreisen und dem Land stehen, aber in privatrechtlicher Form, z.B. als GmbH, oder nach dem Gesetz über die kommunale Zusammenarbeit bzw. die Eigenbetriebsverordnung als Zweckverbände bzw. Eigenbetriebe der Gemeinden und Gemeindeverbände geführt werden. Anders als in den alten Bundesländern, wo ein hoher Anteil der FEU als Eigenbetrieb geführt werden, überwiegen in den neuen Bundesländern die in privatrechtlicher Rechtsform geführten FEU. Es handelt sich dabei in Thüringen zu einem großen Teil um kommunale Wohnungswirtschaftsunternehmen und Verkehrsbetriebe, Wasser-, Abwasser- und Abfallzweckverbände, aber auch um die Einrichtungen im Kultur- und sozialen Bereich sowie die wirtschaftlichen Unternehmen, an denen das Land und die Kommunen mit mehr als 50 Prozent des Nennkapitals oder Stimmrechts beteiligt sind.

Die Bilanzsumme aller öffentlich bestimmten Fonds, Einrichtungen und Wirtschaftsunternehmen belief sich 1997 auf 31 526 Millionen DM, 6,9 Prozent mehr als 1996. Je FEU waren das 70 Millionen DM.
Die Vermögensstruktur war gekennzeichnet durch eine hohe Anlagenintensität (81,1 Prozent Anteil an der Bilanzsumme) und ein geringes Umlaufvermögen. Dies ist bedingt durch die Struktur der FEU. Hohe Werte für Grundstücke und Gebäude beim Wohnungswesen und für Betriebsanlagen bei Wasserver- und Abwasserentsorgungsbetrieben, die als Sachanlagen den Hauptanteil am Anlagevermögen bilden.
Das Umlaufvermögen bestand im Wesentlichen aus Forderungen, Bar- und Buchgeldbeständen.
Die Kapitalstruktur war durch fast gleichgroße Anteile von Eigenkapital und Verbindlichkeiten bestimmt. Das Eigenkapital ergab sich fast vollständig aus Rücklagen und diese sind gegenüber 1996 um 8,2 Prozent auf 13 047 Millionen DM gestiegen. Die Verbindlichkeiten in Höhe von 13 778 Millionen DM waren überwiegend mittelfristig fällig, 55,5 Prozent hatten eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und bis zu fünf Jahren, 31,4 Prozent liefen noch länger. 50,5 Prozent der Rücklagen und 41,3 Prozent der Verbindlichkeiten betreffen das Wohnungswesen.
Die 453 öffentlich bestimmten Fonds, Einrichtungen und Wirtschaftsunternehmen erzielten 1997 einen Betriebsertrag von insgesamt 7 526 Millionen DM. Zu 85,7 Prozent (6 447 Millionen DM) resultierte dieser aus Umsatzerlösen. Gegenüber 1996 sanken die Umsätze um 2,0 Prozent, vorrangig verursacht durch die kommunalen Stromversorger (Verkauf eines Unternehmensteils) und das Wohnungswesen.

Die FEU in Thüringen erzielten 1997 einen Jahresverlust bzw. Fehlbetrag in Höhe von 289 Millionen DM gegenüber 208 Millionen DM im Jahre 1996.
Die Auswertung der Gewinn- und Verlustrechnung zeigt, dass 197 der öffentlichen bestimmten Fonds, Einrichtungen und Wirtschaftsunternehmen einen Gewinn bzw. Überschuss in Höhe von 265 Millionen DM erzielten. Das waren 1,3 Millionen DM je FEU mit Gewinn. Im Versorgungsbereich (Strom, Gas, Wasser) war der Anteil der Unternehmen mit Gewinn am höchsten.
231 FEU befanden sich 1997 in der Verlustzone mit insgesamt 554 Millionen DM. Je FEU mit Verlust bzw. Fehlbetrag waren das 2,4 Millionen DM. Im Bereich Wohnungswesen arbeiteten 80,0 Prozent der Unternehmen mit Verlust.

Erfurt, den 25. Januar 2000


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